Paulas Nachrichten
Rochen: Sie sehen aus wie fliegende Eier-Pfannkuchen
Rochen sind ganz besondere Meeresbewohner. Wenn die platten Tiere durchs Wasser gleiten, sehen sie aus wie fliegende Vögel. Und wenn sie jagen, hilft ihnen eine Art Alarmanlage auf der Haut.

Wo sind sie denn nun? Auf den ersten Blick ist von ihnen weit und breit nichts zu sehen. Unsere Augen wandern an der Glasscheibe des Aquariums entlang. Wir schauen gebannt ins Innere und versuchen, im Blau des Wassers etwas zu erkennen. Dann suchen wir mit den Augen noch genau den Boden ab. Und siehe da! Da liegt einer, gut versteckt im Sand: ein Rochen! Er lebt in einem riesigen Aquarium in der Stadt Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern.

Dann kommen noch zwei andere Tiere zum Vorschein, auch im Sand versteckt. Und plötzlich fliegt ein Rochen sogar auf uns zu. So sieht es zumindest aus. Denn wenn die Tiere schwimmen, dann schlagen sie mit ihren großen Flossen. So wie Vögel mit ihren Flügeln. Deshalb sieht es so aus, als würden die Rochen durch das Wasser fliegen. Die Tiere haben einen sehr flachen Körper. Ihre großen Brustflossen sind direkt mit dem Kopf verwachsen. So sehen sie ein bisschen aus wie ein riesiger Eier-Pfannkuchen.
„Rochen gibt es in allen Meeren und manchmal sogar in Flüssen“, sagt der Fischforscher Timo Moritz. Es gibt mehr als 500 verschiedene Arten. Und jede Art sieht etwas anders aus. Es gibt Rochen, die können mehrere Meter groß werden. Und es gibt Tiere, die haben zum Beispiel kleine blaue Punkte auf ihrer Haut. Auch in der Nordsee leben Rochen. Zum Beispiel die Nagelrochen. Diese erkennt man an den Dornen, die sie auf ihrem Schwanz und ihrem Körper haben.
Rochen haben übrigens keine Knochen. Das einzig richtig Harte sind ihre Zähne. „Rochen gehören zu den Knorpelfischen“, erklärt Timo Moritz. Das bedeutet, sie sind mit den Haien verwandt. „Man könnte auch sagen, Rochen sind platte Haie“, sagt der Experte.
Und wie ihre Verwandten gehen auch sie auf die Jagd. Dazu schwimmen die Rochen dicht über dem Boden.
Auf ihrer Haut haben die Tiere so etwas wie eine Alarmanlage: Es sind besondere Sinneszellen, sogenannte Elektro-Rezeptoren. Damit können sie die Muskelbewegung von anderen Tieren wahrnehmen. Wenn sich Muskeln zusammenziehen, fließen winzige Mengen Strom hindurch. Diesen Strom können die Rochen mit ihren Sinneszellen wahrnehmen. So finden sie ihre Beute. Sogar wenn sich ein Fisch in den Sand eingegraben hat, entgeht ihnen das nicht. Zusammen mit ihrem Geruchssinn finden die Rochen selbst diese gut versteckte Beute.