Paulas Nachrichten
Das Theater riecht nach Elefant
Thema des Theaterstückes ist die Kolonialzeit

HEIDELBERG (dpa). Ein Theater, bei dem es nach Elefanten riecht? Bei dem Zuschauer durch den Sand eines Tiergeheges stapfen? In der Stadt Heidelberg gibt es das gerade. Denn dort spielen Schauspielerinnen und Schauspieler ein Stück an einem besonderen Ort: im Elefantenhaus im Zoo.
Dort leben normalerweise Tarak, Yadanar und Ludwig. Wenn eine Aufführung ansteht, werden die drei Elefanten mit Futter in ihr Außengehege gelockt.
Aber warum spielen die Schauspielerinnen und Schauspieler überhaupt in einem Zoo? Ein anderer Ort ist spannend für die Theater-Leute und für die Zuschauer. Und ein Zoo mit vielen Tieren aus Afrika passt zu dem Theaterstück, das gespielt wird.
Theaterstück über Kolonien
Das Stück heißt „Der sechste Kontinent“. Dabei geht es um die Zeit vor über hundert Jahren. Damals hatten europäische Länder in Afrika sogenannte Kolonien, also Gebiete, die sie beherrschten. Die Europäer holten Gold und andere Bodenschätze aus den Kolonien. Viele Menschen in Afrika machten sie zu Sklaven, die ihr Leben lang tun mussten, was ihnen befohlen wurde. Um solche Ungerechtigkeiten geht es in dem Theater. Und auch darum, wie wir in Europa heute über Afrika denken.
Auch Deutschland besaß früher Kolonien. „Als ich in die Schule gegangen bin, habe ich darüber eigentlich nichts gelernt, wie Deutschland sich in dieser Kolonialzeit verhalten hat“, sagt Maria Schneider vom Theater. Sie will, dass die Menschen mehr über das Thema erfahren und darüber nachdenken.