Licht der Hoffnung

Starthilfe für Alleinerziehende

Licht der Hoffnung: Die Diakonische Bezirksstelle möchte die bereitgestellte Wohnung für Schwangere in Not renovieren

Die Diakonische Bezirksstelle Nürtingen mit der Mitarbeiterin Claudia Knapp-Zarbock (links) und Leiterin Maria Neuscheler will die Wohnung für Schwangere in Not aufpeppen. Foto: lcs

Es sind wieder sechs verschiedene Projekte, die in dieser 28. Saison der Weihnachtsaktion „Licht der Hoffnung“ von den Spendengeldern unterstützt werden sollen. Dazu zählt die geplante Ausstattung und Renovierung der Wohnung für Schwangere in Notlagen, die von der Diakonischen Bezirksstelle Nürtingen betreut wird.

NÜRTINGEN. Bei der Schwangerenberatungsstelle der Diakonischen Bezirksstelle in der Plochinger Straße in Nürtingen melden sich regelmäßig junge Frauen mit Problemen. Mal will der werdende Vater nichts mehr von der schwangeren Frau wissen, mal muss die Frau regelmäßig Schläge von ihrem Partner einstecken, manchmal ist der Partner spielsüchtig oder drogenabhängig und somit für die Vateraufgaben beim bald kommenden Baby nicht geeignet.

Manche Frauen verlieren durch die Entscheidung für das Kind auch ihre Wohnung oder werden von ihrem Partner oder ihrer Familie komplett im Stich gelassen.

Für derartige Notlagen hält die Diakonische Bezirksstelle mittlerweile seit zwei Jahren eine fast 50 Quadratmeter große Zwei-Zimmer-Wohnung bereit. Diese war bis vor Kurzem noch belegt, steht aktuell leer, wird aber schon in Bälde wieder von einer Schwangeren in Not bezogen. Allerdings fehlt in der Wohnung noch einige Ausstattung. Zudem sind ein paar Renovierungen notwendig. Daher bittet die Diakonische Bezirksstelle um Unterstützung durch „Licht der Hoffnung“, die Weihnachtshilfsaktion der Nürtinger und Wendlinger Zeitung.

„Die junge Mutter soll zur Ruhe kommen und sich wohlfühlen“

Bezirksstellen-Leiterin Maria Neuscheler

Maximal drei Jahre lang könne eine junge Frau mit ihrem Kind in der Wohnung für Notlagen unterkommen, erklärt Maria Neuscheler, die neue Leiterin der Bezirksstelle in Nürtingen. „Wir wollen sicherstellen, dass die jungen Mütter in der Anfangszeit zur Ruhe kommen und sich zu Hause fühlen können.“ Gleichwohl könne die Diakonie die Wohnung natürlich nur für eine begrenzte Zeit vermieten, damit danach wieder eine andere Schwangere in Not zum Zug kommen kann. „Das ist eine Starthilfe in die Mutterrolle.“

Momentan sind die zwei Zimmer abgesehen von einem Einbauschrank gänzlich leer. Im Badezimmer fehlt noch eine Waschmaschine, in der Küche sind der Herd und der Kühlschrank kaputt. „Wir brauchen einfach alles. Das fängt bei den Vorhängen an“, sagt Maria Neuscheler. Auch einen Esstisch mit Stühlen hält sie für notwendig, um für die Alleinerziehende für ein gemütliches Zuhause zu sorgen, damit die junge Frau sich trotz ihrer schwierigen Lage wohlfühlt. Es fehlen auch noch Lampen. An der Zugangstreppe zur Wohnung ist ein Schutzgitter unumgänglich, sobald das Baby auf der Welt ist.

„Die junge Frau soll sich auf das Kind konzentrieren und in ihre Mutterrolle hereinwachsen können“, sagt Maria Neuscheler. Dafür bieten die Mitarbeiterinnen der Diakonischen Bezirksstelle um Claudia Knapp-Zarbock auch nach dem Einzug noch regelmäßige Hilfe in allen Lebenslagen an – unter anderem bei Anträgen bei Ämtern, bei der Suche nach Ärzten in der Nähe, bei der Suche nach Mutter-Kind-Gruppen und Kindertagesstätten, „damit die Frau eine gewisse Zeit nach der Geburt des Kindes gegebenenfalls auch wieder arbeiten gehen kann“, erklärt Claudia Knapp-Zarbock. „Das ist wichtig für die finanzielle Situation.“

Die Diakonische Bezirksstelle Nürtingen des Kreisdiakonieverbandes im Landkreis Esslingen ist eine Beratungsstelle für Sozial- und Lebensberatung, Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung, Beratung und Vermittlung in Arbeit und Jobcafé.

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