Licht der Hoffnung

Ort der Begegnung ist noch nicht perfekt

Licht der Hoffnung: Für die Ausstattung des Bürgerhauses Krone bittet die Samariterstiftung um finanzielle Unterstützung

Heike Bazlen, Koordinatorin für den „Arbeitskreis Krone“, freut sich über die bereits weitgehend eingerichtete Küche. Im Gastraum wird die Ausstattung bald noch vervollständigt. Fotos: lcs

Sechs verschiedene Projekte werden in dieser 28. Saison der Aktion „Licht der Hoffnung“ von den Spendengeldern unterstützt. Dazu zählt das Bürgerhaus Krone im Nürtinger Stadtteil Oberensingen. Um die Ideen und Pläne für das vor einigen Monaten eröffnete Haus umzusetzen, werden noch einige finanzielle Mittel benötigt.

NÜRTINGEN. Der Umbau vom ehemaligen Gasthaus Krone, das seit dem Jahr 2003 ungenutzt leer stand, zum Bürgerhaus mit vielen verschiedenen Nutzungen ist bereits vor einigen Monaten erfolgreich abgeschlossen worden. Im Juni 2018 wurde die Eröffnung des neuen Ortes der Begegnung für Bürgerinnen und Bürger mit und ohne Behinderung und jedweder Nationalität an der Wendlinger Straße 1 gefeiert.

Seitdem sind schon einige Veranstaltungen in den Räumen durchgeführt worden, darunter der vom Arbeitskreis Integration initiierte monatliche offene „Krone-Treff“, bei dem sich Menschen beim gemeinsamen sonntäglichen Café-Nachmittag begegnen. Zum Programm zählen auch regelmäßige offene Stricknachmittage gemeinsam mit psychisch kranken Menschen aus der Wohnstätte Oberensingen und Lesungen von Menschen, die in anderen Foren keine Möglichkeit haben. Autoren aus der Wohnstätte für psychisch kranke Menschen haben schon ihr Interesse daran signalisiert. Eine ehemalige Musikschullehrerin hat zudem einen offenen Singkreis ins Leben gerufen. Jüngst gab es ein Weihnachtsliedersingen. Zu den weiteren Vorhaben, Aktionen und Ideen für das Bürgerhaus Krone zählen der offene Krone-Stammtisch, gemeinsame Kochabende mit Speisen aus aller Welt, regelmäßige Treffen eines Stadtteil-Forums, Musiknacht für Nachwuchskünstler aus der Region, Ausstellungen für junge Künstler und Vortragsreihen in Kooperation mit Bildungseinrichtungen.

Im Jahr 2015 war das Bürgerhaus Krone bereits durch die Spendenaktion „Licht der Hoffnung“ gefördert worden. Dadurch konnten die Einbauküche und die Theke finanziert werden. Es fehlt aber noch an vielen Ausstattungsgegenständen, beziehungsweise deren Finanzierung ist noch nicht gesichert. Dies gilt für die Ausstattung der Küche mit Geschirr, Gläsern, Besteck, Kochgeschirr, Küchenutensilien und Küchengeräten. Zudem ist Veranstaltungstechnik für Licht und Ton geplant, bestehend aus Musikanlage, Mischpult, Lautsprecher, Subwoofer, Mikrofon, Stehpult, Steuerungstechnik, Beamer, Leinwand, Flip-Chart, Pinnwänden und Moderationskoffer. Die Raumausstattung mit Bühnenelement, Tischen und Stühlen ist bereits vorhanden.

„Wir haben die Ausstattung der Küche und des Raumes für die Veranstaltungen gebraucht. Wir wollten die engagierten Menschen nicht ein halbes oder ganzes Jahr lang warten und die Besucher auf dem Boden sitzen lassen, bis die Stühle finanziert sind. Daher ist das alles zwischenfinanziert“, erklärt Heike Bazlen, die als Koordinatorin vor Ort ein Büro im Bürgerhaus Krone bezogen hat. Ihre halbe Personalstelle wurde durch Fördermittel der Aktion Mensch für drei Jahre finanziert. Ebenso ermöglicht haben die Zuschüsse von Aktion Mensch, dass ein barrierefreier Zugang zur „Krone“ geschaffen werden konnte.

Der regelmäßige Krone-Treff sei mit rund 40 Personen pro Termin bereits gut besucht, findet Heike Bazlen. Für die Jugendlichen wurde zusätzlich der Treff „Junge Krone“ eingerichtet. „Die haben schon einmal eine Party organisiert.“

Bei einem Benefizkonzert sei bereits die Bühne genutzt worden. 50 Besucher hätten sich dazu im Bürgerhaus eingefunden. „Es bietet sich an, den Raum im Wohnzimmer-Konzert-Stil auszubauen“, sagt die Koordinatorin. „Wir überlegen noch, welches Format am besten für Oberensingen passt.“ Auch Taufen, Konfirmationen oder Geburtstagsfeiern können in der „Krone“ gefeiert werden.

„Das Bürgerhaus muss von den Initiativen der Menschen leben“

Krone-Koordinatorin Heike Bazlen

Aktuell sei „alles noch ein bisschen karg“. Der Arbeitskreis Krone sei derzeit dabei, „neue Formate zu entdecken und die Interessen der Menschen zu bündeln“. Die vielen Ideen bis hin zu den geplanten Kochabenden seien noch im Wachsen. „Für die Umsetzung ist noch ein finanzieller Push nötig.“

Durch die Nähe zur Schule und zur Bücherei biete es sich geradezu an, gemeinsam mit diesen Institutionen Veranstaltungen im Bürgerhaus zu planen. Sie wolle aber das Programm nicht selbst fest vorgeben, so Bazlen. „Das Bürgerhaus muss aus sich heraus leben – aus Initiativen von Menschen, die in der Nähe der ,Krone‘ wohnen.“

Das Bühnenelement im Raum hätten die Mitarbeiter der Werkstatt der Samariterstiftung übrigens selbst entworfen und gebaut, erzählt Heike Bazlen. „Und wir sind jetzt schon gespannt, wie sich das Jahr 2019 für die ,Krone‘ gestaltet.“

An dem Projekt Bürgerhaus Krone beteiligt sind die Samariterstiftung, der Bürgerausschuss Oberensingen, die Stadt Nürtingen, die TSV Oberensingen, Liederkranz Oberensingen, Kultur- und Hobbyverein, Arbeitskreis Integration, Zweigstelle Oberensingen der Stadtbücherei, örtliche Handwerksbetriebe, Friedrich-Glück-Schule, Wohnstätte Oberensingen, Stiftung Zeit für Menschen sowie weitere Vereine, Kirchen, Institutionen und Privatpersonen. Das Haus gehört der Stadt Nürtingen, die es dem Projekt mietfrei zur Verfügung stellt.

Zur Startseite