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Brutaler Sport oder Leidenschaft?

Achtklässler berichtet über sein Hobby Kickboxen

Jeder Jugendlicher ist auf der Suche nach seinem Sport. Doch wenn das Wort Kickboxen zu hören ist, stellen sich viele Kampfsportler vor, die sich vorprogrammiert gegenseitig bekämpfen. Kampfsport als Hobbysport kommt für viele nicht infrage. Oskar Calogero aus der Klasse 8b der Realschule Neckartenzlingen hat sich dazu Gedanken gemacht:

„Ich bin bereits seit einiger Zeit in einer Kampfsportschule und möchte mit diesem Artikel Vorurteile gegen Kickboxen und gegen Kampfsport allgemein berichtigen.

Ist Kickboxen nur etwas für Schläger? Im Training und in dem Sport geht es um Technik und Ausdauer. Man muss Regeln einhalten und kommt körperlich an seine Grenzen. Bei kaum einer anderen Sportart werden so viele Bereiche des Körpers trainiert, es wird jeder Muskel beansprucht. Ein korrekt ausgeführter Schlag erfordert mehr als eine Armbewegung. Beine, Schultern, Kopf, der gesamte Oberkörper werden eingesetzt. Bei Tritttechniken ist es ähnlich.

Beim Kickboxen gibt es keinen Teil des Körpers, der nicht trainiert wird. Beim Kickboxen lernt man zwar sich selbst zu verteidigen, aber es ist streng verboten, diesen Sport und dieses Talent in der Freizeit und sozusagen auf der Straße anzuwenden. Man wird als Profisportler bestraft und kann disqualifiziert werden.

Es geht im Training nicht darum, andere zu verletzen, sondern darum, dass man konsequent trainiert und die Techniken beherrscht. Natürlich darf man nicht wehleidig sein und Angst haben. Man muss sich auf den Gegner einstellen können. Keiner wird unterschätzt, egal wie groß, wie schwer, wie klein oder wie leicht, man respektiert sich. Im Profisport wird jedoch nach Gewichtsklassen gekämpft. Auch dort geht man mit Respekt aufeinander zu und das ist wichtig.

Der Sport bringt einen auch mental weiter, trainiert den ganzen Körper mit vollem Einsatz und Adrenalin. Es kann auch mal eine blutige Nase geben. Trotz allem hat man Spaß und man lernt konsequent zu sein. Nicht nur wer Vorurteile gegen diese Sportart hat, sollte die Chance nutzen, diese einmal testen, es wird bestimmt den einen oder anderen geben, der dann seinen Spaß daran findet.

Wie darf man sich den Ablauf einer Trainingseinheit vorstellen? Um Verletzungen zu vermeiden, beginnt das Training mit einer ausgiebigen Aufwärm-und Dehnungsphase. Die Aufwärmübungen sind sehr anspruchsvoll. Es ist vollkommen normal, dass Anfänger nicht sofort alle Übungen bewältigen können. Doch nehmen Kraft, Dehnungsfähigkeit und Körperkoordination mit der Zeit zu und Übungen fallen leichter. Ein kräftiger Muskelkater ist in den ersten Wochen vorprogrammiert.

Wie bin ich zu diesem Sport mit Leidenschaft gekommen? Durch einen engen Freund bin ich auf diesen Sport aufmerksam geworden. Er selbst hat eine Profikarriere erfolgreich beendet. Er unterstützt mich dabei, nicht aufzugeben und immer weiter zu trainieren und zu kämpfen. Ohne ihn wäre ich niemals auf diesen Sport aufmerksam geworden.Mittlerweile ist dieser Sport für mich wichtig, sogar so wichtig, dass ich mir auch vorstellen könnte, eine Profi-Karriere anzustreben. Durch den Sport habe ich viel an Selbstbewusstsein gewonnen.

Wo kann man Kickboxen anfangen? Sucht euch einfach einen Verein oder eine Kampfsportschule, so wie ich in Nürtingen, heraus. In der Regel bieten auch die Vereine ein paar Probetrainingseinheiten an, damit ihr in Ruhe entscheiden könnt, ob euch das Kickboxen Spaß macht. Nehmt diese Chance wahr und nutzt diese Möglichkeiten.

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