Kommentar
Noch eine Chance
Es wäre zu schön gewesen: Die Eröffnung des neu gestalteten Hölderlinhauses mit einer topaktuellen Dauerausstellung zu Leben und Werk des Dichters Friedrich Hölderlin, pünktlich im Jubiläumsjahr. Daraus wird nichts. Zu lange hat man gerungen, diskutiert. Dann eben, dachte man, eine Geburtstagsparty auf der Baustelle. Selbstbewusst. Mit einem Schuss Ironie vielleicht. Aber zukunftsweisend. Daraus wird auch nix. Zu teuer. Schade zwar, aber bei Kosten, die die Kosten für das gesamte Restprogramm des Jubiläumsjahrs übersteigen, durchaus zu verstehen. Die Antwort auf die Frage, ob es mit einer Lichtinstallation gelingt, das Haus ins rechte Licht zu rücken, darf mit Spannung erwartet werden.

Heilfroh kann man an dieser Stelle nur sein, dass es engagierten Bürgern vor Jahren gelungen ist, den Abriss des künftigen literarischen Erinnerungsorts zu verhindern. Denn so gibt es trotz des ganzen unwürdigen Gezerres noch eine Chance für die Nürtinger, sich mit einem würdigen Andenken an den Größten ihrer Sprösslinge selbst zu beschenken.