Nürtingen
Hölderlinhaus vorläufig auf Eis
Bauvorhaben ausgesetzt – Gutachter soll Haus unter die Lupe nehmen
NÜRTINGEN (nt). Die Gemüter in der Nürtinger Bevölkerung erregen sich zunehmend über das Vorhaben, das Hölderlinhaus als einstige Wohnstätte des berühmten Dichters abzureißen und einen größeren Neubau zu errichten. Oberbürgermeister Otmar Heirich schlug nun im nichtöffentlichen Teil der Bauausschusssitzung am Dienstag vor, das Verfahren vorläufig auszusetzen.
Bereits vor einem Jahr schlugen erste Wellen hoch, als Nürtingens Technischer Beigeordneter Andreas Erwerle in der Bauausschusssitzung vom 17. Juli die Empfehlung aussprach, das Hölderlinhaus abzureißen und neu aufzubauen, statt das bestehende Gebäude zu sanieren. Statt die Abrissbagger anrollen zu lassen, soll nun zunächst ein externer Experte ein Gutachten darüber erstellen, ob das Gebäude noch Elemente enthält, die eindeutig der Person Hölderlin zugeordnet werden können. Oberbürgermeister Heirich kann die Bedenken der besorgten Bürger nachvollziehen: „In anderen Städten sucht man vergeblich nach geschichtlich relevanten Stätten. Wir würden uns in ein paar Jahren ärgern, wenn wir jetzt ein Haus abreißen, dessen Gemäuer nachweislich Hölderlins Spuren trägt.“