Über Hornissen, die größten in Mitteleuropa lebenden sozialen Faltenwespen, kursieren allerlei schauerliche Gerüchte. Mit drei Stichen sollen sie einen Menschen töten können, mit fünf eine Kuh. Dabei sind ihre Stiche nicht gefährlicher als die von Biene oder Wespe. Sie gehen im Gegensatz zu ihren kleineren Verwandten nicht an den Kaffeetisch, nein, ein Hornissenvolk frisst am Tag ein halbes Kilogramm Insekten, darunter auch Wespen. Hornissen sind ein seltener Anblick geworden und stehen unter Artenschutz. Es ist also verboten, die Nester einfach zu zerstören. Das Nest im Bild findet sich auf Unterensinger Gemarkung und wurde vom ehemaligen Rektor Lutz Schmitz entdeckt, der vielen seiner Schülern mit seiner Liebe zur Natur in Erinnerung ist. Die Hornissen haben ihr Nest in einem Vogelhäuschen begonnen, das sie im Laufe des Sommers mit ihrem aus einer papierartigen Masse bestehenden Nest vollständig ausgefüllt und ummantelt haben. Die Pracht dauert nur einen Sommer. Im Herbst fliegen die befruchteten jungen Königinnen aus, um zu überwintern, alle anderen sterben ab. Im nächsten Frühjahr suchen sich die jungen Königinnen einen Platz für ein neues Nest. Dabei verirren sie sich auch in Wohnungen. Schmitz rät dazu, sie mit einem Glas einzufangen und an einen Ort zu bringen, wo sie Holz finden und ungestört ihr Nest bauen können. Sie werden es danken, indem sie die Population der anderen Insekten gering halten. bg