Leserbriefe

Müll und Scherben auf Radwegen

Michael Holzner, Haldenwang. „Aus dem Fenster, aus dem Sinn!“ – so mag sich vielleicht mancher Autofahrer denken, wenn er in „feuchtfröhlicher Partylaune“ seine Flaschen aus dem Fenster achtlos wirft. „Mir egal! . . . da ist ja noch mehr Platz dafür“ – und schon folgen Fastfood-Verpackung, Zigarettenschachteln, Getränkedosen. Nicht nur das füllt die Gräben: Bauschutt, Plastik und unzählige andere „Fundsachen“. In kleinen Stücken, meist versteckt im feinen Schotter, lauern sie dann: des Radfahrers Geißel – Scherben.

Das Geräusch ist mir nun seit vier Wochen bekannt. Vier Mal habe ich mir seitdem einen platten Reifen gefahren auf dem Radweg zwischen Grötzingen und Nürtingen. Meine Reparaturkosten belaufen sich diesen Monat auf 150 Euro. Seit nun 40 Jahren radle ich – seit Jahren nutze ich das Rad aus Umweltbewusstsein und als Hobby, doch was sich in letzter Zeit auf hiesigen Radwegen vorfindet, bedarf einer klaren Ansprache!

Einerseits werden wir Radler von den Straßen verjagt, weil, es gibt ja Radwege – andererseits werden die Radwege „vermüllt“ und nicht nur wir haben platte Reifen. Hunde haben blutige Pfoten – Restmüll, Farbeimer und Kühlschränke – alles findet da einen „Platz an der Sonne“! Ist das unser neues Umweltbewusstsein? Sind wir dermaßen gleichgültig und ignorieren erfolgreich die zunehmende Vermüllung?

Ich glaubte und schreibe vielleicht jetzt für weitere sich hier angesprochene Leser; wenn ich den Müll wegräumen würde (wie eine neue schwedische Bewegung: PLOGGA (Müll sammeln und joggen in Gemeinschaft)) könnte man was verändern; dabei erwirke ich nur das Gegenteil: Eine gereinigte Fläche für neuen Unrat!

Im Sinne von Natur, Radlern, Hundehaltern: bitte keine Flaschen, keine Nägel und keine Dosen auf Radwege und in Straßengräben werfen. Eine Lösung kann ich nicht bieten. Das Umweltproblem ist heutzutage dermaßen erdrückend, die Medien sind voll davon. Und was machen wir? Erlegen uns Spielregeln, Verordnungen und neue Gesetze auf. Dabei bedarf es nicht viel. Wir müssen bloß unseren Verstand einsetzen – oder liegt der auch „ausgesetzt“ auf Radwegen und in Straßengräben?

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