Leserbriefe

Kritik an den Gewerkschaften

Petra Merianos, Nürtingen. Zum Artikel „1. Mai – Tag der Solidarität“ vom 2. Mai. Auf der Kundgebung zum 1. Mai war wieder viel von „Solidarität“ die Rede. Allerdings habe ich (58 Jahre) gerade diese bei der IG Metall in den letzten Jahren oft schmerzlich vermisst – und stattdessen eher Selbstgefälligkeit erlebt.

Wo bleibt die Solidarität mit den kleineren Unternehmen, den Zulieferern und den Subunternehmen, wenn wieder mal der Druck von den Großunternehmen nach unten weitergegeben wird? Wenn der Mindestlohn zum Leben nicht reicht, und man nach 45 beitragspflichtigen Arbeitsjahren nur die Mindestrente erhält? Von einer geregelten 35-Stunden-Woche können manche sowieso nur träumen!

Es stimmt mich nachdenklich, wenn bei dem viel beschworenen „Kampftag der Arbeiterbewegung“ so gut wie keine jungen Gesichter zu sehen sind, und man kleinlaut zugeben muss, dass es in den eigenen Reihen eben auch AfD-Wähler gibt. Und für mich als Frau klingt es dann geradezu typisch in den Ohren, wenn immer nur die „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit“ streben dürfen!

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