Leserbriefe

Informations- und Diskussionskultur

Rolf Weber, NT-Neckarhausen. Zum Artikel „Wie kann man in Nürtingen die Innenstadt beleben?“ vom 17. April. Nach der offiziellen Vorstellung der OB-Kandidaten am 11. April (durch die Stadt) und dem „Kandidaten-Check“ (Veranstalter die NZ) am 12. April habe ich der ersten von – bislang – drei vorgesehenen Podiumsdiskussionen mit Spannung entgegengesehen. Die gemeinsame Veranstaltung von Werbering, Verein Citymarketing und Wirtschaftsbeirat ließ für die interessierten Bürger thematische Schwerpunkte zu Belangen, Einschätzungen und Erwartungen der lokalen Wirtschaft erwarten; und wie sich die Kandidaten dazu stellen.

Schon am Hauseingang überraschte mich der plakatierte Hinweis auf eine „Geschlossene Veranstaltung“. Mein Hinweis an die Veranstaltungsleitung, dass dieser Termin (wie auch weitere) von einem OB-Kandidat publiziert worden ist, war vergebens. Die Vorgehensweise wirft wieder einmal einen Schatten auf die Informations- und Diskussionskultur, die sich in Teilbereichen von Nürtingen festgesetzt hat. Damit vergibt die lokale Wirtschaft die Möglichkeit, die Bürger für ihre Belange zu sensibilisieren und an Themen heranzuführen.

Dass es auch anders geht, zeigte die OB-Wahl am 3. Februar in Reutlingen. Das dortige IHK-Gremium hatte zu einer für alle interessierten Bürger offenen Podiumsdiskussion geladen. Aber nicht nur das, sondern vielmehr hat das IHK-Gremium „zu acht Themen wesentliche Anliegen (Forderungen) der Reutlinger Wirtschaft für die OB-Wahl zusammengefasst“. Es ist schwerlich vorstellbar, dass sich die Belange der Nürtinger Wirtschaft auf die Artikelüberschrift reduzieren lassen.

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