Leserbriefe

Herr Metzger sollte Sitzungen besuchen

Roland Krohmer, Gemeinderat, Beuren. Zum Leserbrief „Ist in Beuren die Uhr stehen geblieben?“ vom 1. Juni. Einen größeren Unsinn habe ich in einem Leserbrief in den letzten Jahren selten gelesen. Herr Tobias Metzger aus Nürtingen hat von der Entwicklung in Beuren offensichtlich keine Ahnung. Das Gebäude Rathausstraße 1 wird daraufhin untersucht, was eine Sanierung im Vergleich zu einem Neubau kosten würde. Und erst wenn hier ein Unterschied von einigen Hunderttausend Euro rauskommt, denken wir über einen Abbruch nach. Der Gemeinderat hat das Geld des Steuerzahlers nämlich sorgsam zu verwalten und nicht zu vergeuden.

Übrigens haben schon vor Jahren weit mehr als eintausend Bürgerinnen und Bürger eine Petition beim Landtag eingereicht, dass dieses Gebäude abgebrochen werden kann. Den Abriss von Stocknachstraße 3 hat der Gemeinderat nicht beschlossen. Das können wir gar nicht, da sich das einsturzgefährdete und total marode Haus im Privatbesitz befindet. Herr Metzger (oder einer seiner Einflüsterer) hätte dem Besitzer einen angemessenen Preis bieten können. Hätte er dann noch viel Geld in die Hand genommen, hätte er es so herrichten können, wie er sich das vorstellt.

Frech ist die Aussage, dass in Beuren die Uhr stehen geblieben ist. Richtig ist vielmehr, dass Bürgermeister und Gemeinderat seit mehr als 30 Jahren intensiv um eine Ortsumgehung gekämpft haben. Erst als diese vor zehn Jahren fertig war, konnte man darangehen, das Ortszentrum unseres Kurorts herzurichten. Und was da in den letzten zehn Jahren entstanden ist, kann sich sehen lassen. Dazu gehörte auch, dass die Gemeinde in all den Jahren im Ortskern mindestens 20 alte Gebäude aufgekauft hat, die sonst vielleicht wirklich abgebrochen worden wären. Seit einigen Jahren werden diese Häuser saniert und modernisiert. Einige wurden tatsächlich auch abgebrochen, weil die zukünftige Entwicklung nur funktioniert, wenn zum Beispiel für einen Lebensmittel-Einzelhandel ein langfristiger Standort im Ortszentrum vorhanden ist. Auch hier sieht jeder, der keine Scheuklappen auf hat, was da bereits entstand und noch im Entstehen ist.

Die schlimmste Aussage steht am Schluss des Leserbriefs. Wir wollen also Autos in die Dorfmitte bekommen und hätten uns deshalb die Umgehung sparen können. Wenn bisher leerstehende Gebäude wieder bezogen werden, wollen die neuen Besitzer und deren Besucher auch ihre Autos abstellen können. Und dazu braucht man nun mal Parkplätze. Auch Arzt, Einzelhandel und Gastronomie funktionieren nur, wenn man in der Nähe parken kann. Vielleicht sollte Herr Metzger künftig ab und zu eine Gemeinderatssitzung besuchen. Dann wäre er deutlich besser informiert, als er dies jetzt ist.

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