Leserbriefe

Glaubwürdigkeit auf dem Prüfstand

Elfriede Steckroth, Neckartailfingen. Zum Artikel „Üble Zustände im Stall“ vom 10. Oktober. Eigentlich sollte das Veterinäramt helfen, bei Tierschutzverletzungen, bei Missbrauch und Missachtung der Regeln mit Tierschützern zusammenarbeiten. Das Gegenteil ist der Fall, so auch meine eigene Erfahrung. Tierschutz – ein endloses Thema und doch in Zeiten von Klimaveränderung und Umweltproblematik hochaktuell. Das Amt hätte die Pflicht, seiner Arbeit ordnungsgemäß nachzugehen und denjenigen, die Missstände ans Licht bringen, zur Seite zu stehen.

Aber in dem Artikel wird wieder einmal klar, dass man es Tierschützern nur noch schwerer macht. Ein trauriges Kapitel – wegsehen und die Sache verschieben. So wie die Ferkelkastration. Im Koalitionsvertrag sollte das betäubungslose Kastrieren männlicher Ferkel ab Januar 2019 verboten werden. Jetzt passt es wieder dem einen oder anderen Lobbyisten nicht, schon wird verschoben. Andauernd wird verschoben oder geändert oder eben subjektiv interpretiert, auf was beziehungsweise auf wen ist da noch Verlass, frage ich mich.

In der katholischen Kirche wird von Kardinal Marx mehr Diskussion zum Thema Missbrauch und allem, was damit zusammenhängt gefordert, kaum redet aber ein Jesuitenpater mal Klartext, wird er gefeuert. So geht das am laufenden Band – irgendwann muss doch das Beschlossene umgesetzt werden, ansonsten braucht man nicht endlos darüber zu diskutieren. In den Institutionen wäre mehr Glaubwürdigkeit und Berechenbarkeit auf der ganzen Linie vonnöten.

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