Leserbriefe

Geld lieber für die Schulen investieren

Dr. Wolfgang Wetzel, Nürtingen. Zum Artikel „Ausbau der Fußgängerzone nicht schieben“ vom 27. April. Der Verein Citymarketing beschreibt die Einkaufssituation in Nürtingen durchaus richtig. Die Häuser in der Innenstadt sind zu einem großen Teil in der Hand weniger Familien. Zwar erklären diese stets, auch die Interessen der Stadt im Blick zu haben, aber es geht ihnen vor allem um ihre eigenen Interessen und ums Geld. Hohe Mieten und die fehlende Bereitschaft für strukturelle Veränderungen – zum Beispiel dem Zusammenlegen mehrerer kleiner Läden zu größeren Einkaufsflächen – sind für den Leerstand vieler Gebäude mitverantwortlich.

Hier müsste man ansetzen, um Geschäfte nach Nürtingen zu bringen. Es ist doch kaum nachvollziehbar, dass es seit Jahren nicht möglich ist, zum Beispiel Flächen für den dm-Markt zu finden oder zu schaffen. Und wo ist ein Ersatz für das Kaufhaus Hauber zu sehen, das demnächst seine Pforten schließt? Wenn es nicht gelingt, hier eine Wende zu schaffen, mutieren Citymarketing und Werbering zum puren Festles-Ausrichter. Da würde auch ein tiefer gelegter Ochsenbrunnen und das Fällen von Bäumen auf dem Schillerplatz nichts nützen – übrigens zwei völlig unsinnige Ideen. Wo sollen denn die jungen Leute oder die Mütter mit ihren Kindern sitzen, während die sich mit den wassersprühenden Ochsen vergnügen? Insofern wäre es hinausgeworfenes Geld, wollte man zum jetzigen Zeitpunkt die Fußgängerzone weiter ausbauen.

Es wäre jedenfalls effektiver, die vorgesehenen 3,2 Millionen Euro in die Sanierung der Nürtinger Schulen zu stecken. Dann hätten wenigstens die Kinder etwas davon.

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