Leserbriefe

Geht es der Kirche nur um das Geld?

Roswitha Oberländer, NT-Oberensingen. Zum Artikel „Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus“ vom 20. Juli. Sogar der kleine Mann hat begriffen, dass die Kirche keine Institution ist, der man vertrauen kann. In den Predigten fehlt das Salz, die Eucharistiefeier wird zu einem langweiligen Ritual, das Sonntag für Sonntag abgehalten wird. Kein Wunder, dass gerade die Jugendlichen von diesem Szenario Abstand nehmen.

Was für ein Betrug: Die Kirche zockt die Leute ab, um noch mehr Reichtümer anzuhäufen, oft werden Bettelpredigten gehalten, wenn ein neuer Kirchenbau geplant ist. Das Volk wehrt sich jetzt, endlich wacht die Basis auf, die Kirche hat nichts mehr zu sagen, sie ist eine weltliche Institution, vergleichbar mit Banken, es geht ihr nur ums Geld, nicht um die Frohe Botschaft. Ich zitiere aus dem Kommentar: „Da mag sie zuweilen auch ihrem hohen moralischen Anspruch, den sie flink gegenüber anderen erhebt, nicht gerecht werden. Doch es gibt kaum eine andere Institution in Deutschland, die ähnliche Schritte wagt, insofern verdient die Katholische Kirche auch Respekt.“

Was für ein theoretisches Gewäsch, was ist gemeint mit hohem moralischem Anspruch? Welche andere Institution als die Kirche müsste es geben? Die Kirche hat die Frohe Botschaft zu verkünden, was sie aber nicht tut, sonst würde sie keine Kinder missbrauchen. Und dass sie zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle durch eine Studie beiträgt, ist mehr als nur selbstverständlich, von wegen Respekt zollen. Die Kirche hat ihr Amt, ihre Bestimmung verfehlt, und das kleine Volk ist nicht dumm, es ist dabei aufzuwachen und die Zügel in die Hand zu nehmen.

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