Leserbriefe

Djokovic hat sich selbst am meisten geschadet

Dietmar Helmers, Westerheim. Zum Artikel „Tennisstar Djokovic verlässt Australien“ vom 17. Januar.

Das tagelange würdelose Schmierentheater um den Tennis-Star Novak Djokovic hat mit der vom obersten Gericht Australiens verfügten Ausweisung aus dem Land ein jähes Ende gefunden und letztlich nur Verlierer produziert. Es wäre für Millionen Australier auch eine schallende Ohrfeige gewesen, wenn ihm erlaubt worden wäre, in Melbourne antreten zu dürfen, nur weil er meinte, als wohl bester Tennisspieler der Welt eine Sonderrolle zu spielen. Schließlich sind die Einreisebestimmungen nach Australien für alle Menschen gleich, egal ob Tennis-Nummer eins oder nicht, und der Respekt verbietet es, eine Starterlaubnis mit juristischen Tricks und Winkelzügen durch die Hintertür zu erstreiten.

Der serbische Tennisspieler wollte ganz nach seinen eigenen Regeln spielen. Er hatte sich in die Idee verrannt, als Ungeimpfter an den Australian Open teilzunehmen und hat jetzt durch seine kompromisslose Sturheit gepaart mit rücksichtsloser Ignoranz auf der ganzen Linie verloren. Nach der Schmach von Melbourne sind die Ärgernisse für Novak Djokovic aber längst nicht vorbei. Er muss das alles erst einmal „verdauen“ und ganz ungewohnt aus der Ferne zuschauen, wie die Konkurrenz aufsteigt und Unmengen an Sympathien einfährt. Zudem wird er sicherlich noch lange und auf vielen Plätzen der Erde unter seinem Auftritt in Melbourne leiden. Das ist bitter, wäre ihm jedoch erspart geblieben, wenn er das ganze Hickhack um seinen Impfstatus nicht so befeuert und bedingungslos auf seine Sonderrolle gepocht hätte.

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