Leserbriefe

Diesel kolportiert zur Hysterie!

Reiner Essl, NT-Reudern. Zum Artikel „Dieselumrüstung in Region dauert weniger als ein Jahr“ vom 20. März. Im Jahr 2017 erschien von Mercedes Benz eine Grafik, wie man bei einem Dieselmotor die schädlichen Stickoxide in Stickstoff und Wasser umwandeln kann. Zu diesem Zeitpunkt wurde der manipulierte Ausstoß von CO2 als die Wurzel allen Übels für das Klima gesehen. Nun sind es der Feinstaub und die Stickoxide, die den Menschen ins Verderben stürzen sollen. Das Thema wurde zur Streitfrage, als man die Kausalität der Verursachung und die Kostenlast zur Diskussion stellte. Somit wurde ein Einbau der Reinigungsaggregate seitens der Industrie als nicht realisierbar angesehen.

Es ist die Industrie, die als Verursacher gilt. Es wurde nicht im Ansatz veröffentlicht, welche Schadstoffe ein Diesel überhaupt produziert, Hauptsache der Gewinn hat nicht gelitten. Es muss auch einem Laien verständlich sein, dass ein Verbrennungsmotor als Primärenergieträger gilt, solange es keine rationale Alternative dazu gibt, jedoch er muss dem Umweltgedanken Rechnung tragen. Es kann doch nicht angehen, dass unsere Landesregierung um Herrn Kretschmann eine Hardware-Nachrüstung in Frage stellt und unser Verkehrsminister ein Flächenverbot für Diesel als seinen Anspruch sieht. Vielmehr sollten sie sich einsetzen, dass in Zusammenarbeit mit der Industrie eine adäquate Lösung für den Diesel herbeigeführt wird. Es geht ihnen total am sozialen Gedanken vorbei, dass es Menschen gibt, die sich ad hoc kein neues Auto leisten können. Die Einstellung unserer Landesregierung spielt in die Karten der Industrie, die in einer Nachrüstung keinen Gewinn sehen. Natürlich werden sich Kosten bei der Nachrüstung ergeben, die man nach wirtschaftlichen Erwägungen auf die Hersteller und den Verbraucher umlegen kann mit flankierender Hilfe unserer Regierung.

Auch sollte die Schadstoffdebatte, die sich zur Hysterie hochgeschaukelt hat, mit Umsicht auf ein erträgliches Niveau abgemildert werden, sodass auch Menschen mit finanziellem Engpass nicht ausgegrenzt werden. Wie es auch sei, der Diesel mit seinen kolportierten Negativattributen kann mit Verständnis aller in Zukunft ein wirtschaftlicher Antrieb sein, bis sich optimaltechnische Lösungen ergeben. Somit sollte man den Fokus auf diese Aufgabe richten, bevor man selbstlenkende Fahrzeuge entwickelt. Wenn es auch dem digitalen Anspruch unserer Zeit geschuldet ist, so besteht die Primäraufgabe, einen umweltfreundlichen Antrieb zu entwickeln, erst dann den zweifelhaften Luxus für ein autonomes Fahren anzustreben.

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