Leserbriefe

Der Mensch als Jäger von FFP2-Masken

Steffen Seischab, Frickenhausen-Linsenhofen.

In der Steinzeit (Thema der derzeitigen Familienausstellung im Nürtinger Stadtmuseum) ging der Mensch auf Mammutjagd. Heute ist das Jagdobjekt ein anderes: die FFP2-Maske, die zu tragen die jüngste Corona-Verordnung des Landes in Innenräumen von Geschäften, Tankstellen und so weiter vorschreibt.

Wer sich in Linsenhofen auf die Jagd begibt, hat schlechte Karten: überall ausverkauft. Also ist man gezwungen, in anderen Revieren zu wildern, und ist froh, wenn man zum Beispiel in Nürtingen fünf Stück für eine fünfköpfige Familie ergattern kann. Ähnlich dem steinzeitlichen Jäger stellt sich gleich nach dem Triumphgefühl beim Ergattern der fünf Masken die bange Sorge ein, wo man die Ration für die nächste Woche herbekommt, zumal die Dinger ja nicht bis zum Auseinanderfallen getragen werden sollen. Wie sollen da ältere Mitmenschen, die nicht so mobil sind, an Masken kommen, wenn es in ihrem Ort keine gibt?

Das sind bedenkliche Zustände. Vielleicht liegt die Lösung in einem online gestellten FFP2-Masken-Bastelkit zum Ausdrucken. Dann aber sollte bitteschön nicht auch noch das Papier knapp werden.

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