Leserbriefe

Der Giftgasanschlag und die Reaktionen

Hartmut Schewe, Aichtal-Neuenhaus. Der Doppelagent Skripal und seine Tochter seien einem Anschlag mit russischem Giftgas zum Opfer gefallen, sagt der britische Geheimdienst. Beweise? Ständig reden die verschiedensten westlichen Regierungen in Einklang mit den Leitmedien von Beweisen. Wo sind sie? Stattdessen überschlagen sich westliche Regierungen im heillosen Aktionismus, Hauptsache die Schmutzkampagne gegen die Russen läuft weiter: „Hast du nix in der Hand, werfe ruhig mit Dreck, es wird schon was hängen bleiben.“ Wie ist das eigentlich mit den vielbeschworenen westlichen Werten? Dazu gehört, einen Beschuldigten mit den Vorwürfen zu konfrontieren und vor allem die Beweise offenzulegen, damit sich der Beschuldigte dazu äußern kann.

Die britische Regierung weigert sich, den Russen Proben des Gifts zu überlassen und verletzt damit einen 2000-jährigen europäischen Rechtsgrundsatz. Stattdessen zieht sie ein jämmerliches diplomatisches Spiel ab. Möglicherweise möchte sie davon ablenken, dass der Brexit wohl doch nicht so vorteilhaft wäre wie sie behauptet hat. Und wie ist das mit der Unschuldsvermutung? Es ist zumindest unseriös, jemanden zu beschuldigen, wenn keine klaren Beweise vorliegen. Der Westen macht das aber unablässig, notfalls werden eben „Beweise“ konstruiert. Irak ist nur ein Beispiel. Die USA haben schon vor vielen Jahren dafür ein Instrument geschaffen, die NSA, das über ein jährliches Budget von 4,7 Milliarden Dollar verfügt. Es ist zuständig für Desinformation (etwa der Leitmedien/Öffentlichkeit) und Destabilisierung der verschiedensten Weltgegenden (zum Beispiel Ukraine/Donbas, georgische Söldner auf dem Maidan). Wem nützt es? Das ist die Frage nach dem Motiv einer Tat, ebenfalls 2000 Jahre altes europäisches Rechtsgut.

So wurde der Labour-Vorsitzende Corbyn selbst von der eigenen Partei abgewatscht, als er es wagte, schlicht zu fragen, ob auch nicht andere als die russische Regierung sich davon Vorteile versprechen könnten. Da fallen mir gleich einige ein. Etwa die herbeigeputschte ukrainische Regierung. Woher die Verfasserin Inna Hartwich ihre Weisheit nimmt, das „System Putin“ setze auf Isolation, dürfte ihr Geheimnis bleiben. Denn Putin hat dem Westen immer wieder Verhandlungsangebote oder welche zur Zusammenarbeit vorgelegt, um den Frieden zu sichern. Keines wurde auch nur beantwortet. Offensichtlich war die Befürchtung bei USA/Nato zu groß, dass Putin alle Angebote ernst meinte, denn Russland kann alles Mögliche gebrauchen, aber keinen Krieg!

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