Leserbriefe

Das Totenglöckchen und der Schillerplatz

Monika Stoitzner, Nürtingen. Zum Artikel „Eine Bereicherung für unsere Gesellschaft“ und zum Artikel „3,6 Millionen Euro für den Schillerplatz“ in der Nürtinger Zeitung. Im Bericht über den Sommerdialog wird Oberbürgermeister Heirich zitiert: „Damit wir nicht bald das Totenglöckchen läuten müssen.“ Am 24. Juli entscheidet der Gemeinderat über die weiteren Planungen der Fußgängerzonen-Sanierung. Das Totenglöckchen müssen wir wohl für die Bäume vor der Kreuzkirche läuten. Fünf Bäume müssen laut Tiefbauamtsleiter Falk-Udo Beck weichen. Dafür würden vor der Volksbank und an der Bushaltestelle Frickenhäuser Straße neue Baumpflanzungen vorgesehen.

Aussage Oberbürgermeister Heirich: „Wir gestalten die Stadt nicht für uns, sondern bereiten das Feld für unsere Kinder, Enkel und Neubürger.“ Vor 50 Jahren, das war die 68er-Zeit, wurde der Steinerne Bau abgerissen, Treffpunkt der damaligen Jugend (Nürtinger Jugendclub). Die alte Schmiede sollte abgerissen werden (heute ein Kleinod). Die Kreuzkirche sollte Parkplätzen weichen, denn die beiden Kirchen benötigten das Gotteshaus nicht mehr. Die Innenstadt sollte für den Autoverkehr ausgebaut werden. Es gab Pläne für eine riesige Tiefgarage unter der Altstadt, die bei einem Atomkrieg als Bunker dienen sollte. Es wurde dann eine Fußgängerzone verwirklicht, bei der man am Untergrund und dem Pflasterbelag knauserte. Heute ein Flickenteppich!

Damit wir das Totenglöckchen nicht läuten müssen, wäre es doch gut, wir reißen die Kreuzkirche ab, sägen die Bäume um. Wir belegen den gewonnenen Raum mit den neuen Platten bis zur Stadthalle, Pardon K3N. Der Spielplatz und das Hundewiesle fielen dann weg. Auch die Schmuddelecke, Außenpissoir, Ansammlung von „Menschen“ wären dann kein Thema mehr. Kostenloses WLAN wäre dann nicht schlecht und für die vielen Feste, Nächte, Weindörfer, Biergärten, Menschenmengen, die in die neuen Geschäfte und Restaurants strömen, wäre dann endlich Platz. Geschafft!

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