Leserbriefe

Das ist nur die halbe Wahrheit

Jürgen Kretzschmar, Beuren, Vorstandsmitglied Verein Historisches Beuren. Zum Leserbrief „Herr Metzger sollte Sitzungen besuchen“ vom 6. Juni. Ja, es stimmt schon, die Gemeinde Beuren kaufte seit den 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts im Ortszentrum Beurens diverse Gebäude (auch denkmalgeschützte) auf. Doch das ist nur die halbe Wahrheit, die in diesem Leserbrief vermittelt wird! Ursprüngliches Ziel war nicht der Erhalt der Gebäude, sondern die Neuordnung von Quartieren. Es sei daran erinnert, dass zum Beispiel das Brunnenhofquartier nach damaligem Willen heute anders aussehen würde, als es sich nun in der Gegenwart präsentiert. Auch wäre, um ein weiteres Beispiel zu nennen, der historische Farrenstall heute weg. Die Liste ließe sich fortsetzen. Nachzulesen sind alle diese Überlegungen und Stellungnahmen in diversen Broschüren (zum Beispiel Broschüre zur geplanten Ortsumgehung aus dem Jahr 1988) und Presseverlautbarungen.

Letztlich blieb der Gemeinde Beuren gar nichts anderes übrig, sie musste als Denkmalschützer auftreten. Nicht nur der „Verein historisches Beuren – VHB“ hat immer wieder darauf hingewiesen, dass die verbliebenen Gebäude des historischen Ortskerns erhaltenswert sind, auch von außerhalb wurde Beuren gedrängt, mehr zu tun. Mit der Aktion „Haus zu verschenken“ im Jahre 2012 ist es der Gemeinde Beuren letztlich gelungen, dass sie ihre gemeindeeigenen Gebäude neuen Eigentümer übertragen konnte. Durch die vorbildhafte Sanierung wurde der historische Charakter Beurens gestärkt! Diese Gebäude sind heute ein Aushängeschild!

Der VHB weiß es zu schätzen, dass Bürgermeister Gluiber und der Gemeinderat sowie große Teile der Einwohnerschaft heute einen anderen Blick haben und viel zum Erhalt beitragen, auch wenn es in manchen Punkten nach wie vor Differenzen geben mag. Leider ist in der Vergangenheit viel zu viel an historischer Bautensubstanz verloren gegangen. Herr Metzger hat dies in seinem Leserbrief richtig festgestellt. Jeder aufmerksame Beobachter kann es mit seinen eigenen Augen selbst erkennen! Diese Erkenntnis sollte zukünftiges Handeln mitbestimmen.

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