Leserbriefe

Daimler-Milliarden kontra Umwelthilfe

Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Artikel „Abmahnungen – Umwelthilfe profitabler als Daimler“ vom 29. September. In unserer Nürtinger Zeitung hat Klaus Köster den Lesern den falschen Eindruck vermitteln wollen, dass die 14,7 Milliarden Gewinn bei Daimler im Jahr 2017 weniger „wert“ sind als die nur 668 633 Euro Gewinn bei der Deutschen Umwelthilfe (DUH), indem er Prozentsätze einer angeblichen Umsatzrendite von 9,1 Prozent (Daimler) und 13,6 Prozent (DUH) sinnlos gegenüberstellt. Das ist wieder einmal der erbärmliche Versuch, die kleine, tapfere Organisation „Deutsche Umwelthilfe DUH“ in Misskredit zu bringen, weil sie es geschafft hat, die mächtige Autoindustrie und deren betrügerische Manipulationen zu entlarven und vor Gerichten Erfolg zu haben.

Dieses „zum Wohle der Menschen“ handeln ist eigentlich eine Aufgabe der Politik. Aber die CDU-Kanzlerin ist gegenüber der Autoindustrie und den stets von der kleinsten Partei CSU kommenden Verkehrsministern machtlos, wie auch das jetzt von der Groko beschlossene, kraftlose „Diesel-Konzept“ beweist. Dabei ist vielen Menschen erst durch das kluge, engagierte und nachhaltige Handeln der DUH klar geworden, welch unerträgliche Luftverschmutzung durch den maßlos wachsenden Autoverkehr erzeugt wird, und dass eine andere und bessere Verkehrspolitik dringend erforderlich ist.

Woher kommen eigentlich die 14,7 Milliarden Euro Gewinn bei Daimler und all den anderen Auto-Giganten trotz jahrelang anhaltendem Dieselskandal? Natürlich von den Auto-Kunden, die mit profitträchtigen Preisen den Reichtum der Konzern-Aktionäre jedes Jahr mit riesigen Wachstumsraten steigern, während der normale Autokunde mit Null-Zinsen und gewaltigen Wertverlusten „zufrieden“ sein muss, weil Politik und Autoindustrie so gute Freunde sind. Das kann doch nicht so weitergehen!

Hemmungslos werden jedes Jahr mehr und mehr Autos und Staus produziert und mit riesigen Lastwagen die gesamte Autobahn als Lagerhalle missbraucht. Politiker reden dauernd von Wachstum und Arbeitsplätzen, obwohl sie genau wissen, dass unsere eine Erde bald verbraucht ist, wenn wir blind so weitermachen. „Deutsche Umwelthilfe“ ist deshalb eine gemeinsame Aufgabe und wichtiger als Reichtum für Auto-Aktionäre.

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