Leserbriefe

Auch Nebenwirkungen gehören aufgezeigt

Jürgen Pilsl, Großbettlingen. Zum Artikel „Achtung Blutsauger im Gebüsch“ vom 27. Juli. Was uns da auftischt, eklig garniert mit dem Foto einer bis auf Kaffeetassenniveau vergrößerten Zecke, folgt meines Erachtens dem stetigen Trend der Medien, den Leser zu verunsichern und aufzuschrecken – trotz im Text paradoxerweise anders lautender Beteuerungen.

Zur Verhältnismäßigkeit des Artikels insgesamt: Fünf FSME-Fälle pro Jahr und ein Todesfall alle 20 Jahre (!) stehen zum Beispiel jährlich 450 Verkehrstote und 40 000 Verletzte im Land gegenüber.

Zum Inhalt: Zecken „lauern“ uns Menschen nicht auf, wie Frau Gosson überaus reißerisch formuliert, sondern befallen in aller Regel Tiere. Menschen werden deshalb als sogenannte „Fehlwirte“ bezeichnet. Und aus dem Umstand, dass von 23 FSME-Erkrankten 20 Personen nicht geimpft waren, kühn zu folgern diese Impfung sei wirksam, ist absurd. Mir zeigt dies lediglich, dass drei Personen trotz Impfung an FSME erkrankten.

Über Risiken und Nebenwirkungen einer solchen Impfung aufzuklären, das hätte bei annähernd einer ganzen Seite eingeräumtem Platz für den „Horror“-Artikel erwartet werden können – leider Fehlanzeige.

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