Leserbriefe

Meinungsfreiheit ein wichtiges Grundrecht

Hartmut Schewe, Aichtal-Neuenhaus. Zum Leserbrief „Da gibt es keine Opferrolle“ vom 15. September. Frau Pfuderer zeigt sich verwundert über meine Kritik des Textes von Herr Molitor. Das wiederum verwundert mich nicht, denn beide sind gleichen Geistes. Das lässt sich im Vergleich beider Texte leicht nachvollziehen. Das Vokabular der beiden sagt mehr über sie aus, als ihnen lieb sein kann. Welcher friedliebende Bürger möchte ohne jegliche Differenzierung mit herabwürdigenden, beleidigenden Worten bedacht und mit Nazis in einen Topf geworfen werden? Nur weil er an einer genehmigten, friedlichen Demonstration teilnimmt? So geschehen bei der unterschiedslosen Gleichmacherei aller Demo-Anwesenden.

Sollen alle friedlichen Teilnehmer demokratischer Gesinnung die Straße räumen, weil die braune Fraktion den Trittbrettfahrer gibt? Was friedliche Demonstranten gar nicht verhindern können (dem steht zu Recht das staatliche Gewaltmonopol entgegen – Grundgesetz). Obwohl die auch organisatorisch gar nix miteinander zu tun haben, werfen unsere beiden Profidemokraten den Veranstaltern vor, sie hätten gemeinsame Sache gemacht. Eine (bewusste?) Fehlinformation ist es auf alle Fälle. Es kommt noch schlimmer mit der Gleichschaltung. Ballweg und Hildmann in einem Atemzug zu nennen und damit ohne jede Differenzierung gleichzusetzen, ist höchst fragwürdig. Gelinde gesagt. Es kommt noch besser: Zehntausende Demonstranten seien alle miteinander „Irregeleitete“, ist zu erfahren. Und wer, bitteschön, möchte unsere „Verfassung töten“? Die Braunen, ja, wer sonst? Es ist schon erstaunlich, mit welcher Arroganz die beiden von der Truppe der Gleichmacher auftreten. Es sei ihnen dringend empfohlen, mal ins Grundgesetz, vor allem bei den Grund- und Menschenrechten Artikel 1 bis 19 nachzusehen. In Artikel 20 findet sich sogar ein Widerstandsrecht. Ich werde es weiterhin mit Günther Grass halten: „Ich werde mich jederzeit dafür einsetzen, dass jeder seine Meinung frei sagen darf, auch wenn ich sie nicht teile.“

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