Weihnachtsgrüße

Täglich an neuen Aufgaben wachsen – bei Sport und der Uni

Nicola Puggé studiert in Pennsylvania Kommunikation, Journalismus und Medien. Außerdem ist sie als Mehrkämpferin Teil des Leichtathletik-Teams und für die Uni-Zeitung aktiv.

Im August 2021 habe ich mein Studium in Shippensburg begonnen und inzwischen bin ich mit meinem dritten Semester fast fertig. Shippensburg ist eine Kleinstadt im Bundesstaat Pennsylvania und nur wenige Stunden Autofahrt von Pittsburgh, Washington oder auch New York City entfernt. Als klar war, dass ich mein Studium in den USA absolvieren würde, war mein Wunsch, auch einen Weihnachtsgruß zu schicken. Jedes Jahr an Heiligabend ist es mein Highlight, die Weihnachtsgrüße zu lesen, weshalb ich jetzt umso glücklicher bin, auch selbst einen Gruß zu schreiben.

Eine kurze Vorstellung für die, die dies vielleicht lesen und mich nicht kennen: Ich bin Nicola Puggé, 20, aus Bempflingen. Seit August 2021 studiere ich Communication, Journalism and Media an der Shippensburg University. Ich bin dort Teil des Leichtathletikteams, zu Hause starte ich für die TG Nürtingen. Momentan verbringe ich meine zweite Vorweihnachtszeit hier in den USA. Viele Leute fangen hier schon im November an, ihre Häuser schön weihnachtlich zu dekorieren, auch wenn es immer eine hitzige Diskussion ist, ob man schon vor Thanksgiving Weihnachten zelebrieren darf/soll oder nicht. Da ich nicht mit Thanksgiving groß geworden bin, ist es für mich absolut kein Problem, wenn Leute schon vorher weihnachtlich dekorieren oder Weihnachtssongs hören. Ich find es immer wieder aufs Neue erstaunlich, wie viel manche Leute hier für Weihnachten dekorieren und wie viele Lichter sie rund um ihre Häuser aufhängen.

Thanksgiving ist mir als Feiertag schon sehr ans Herz gewachsen. Einfach mal bewusst dankbar sein für einen Tag ist ein schönes Gefühl. Ich bin sehr dankbar für meine Freunde und deren Familien, die mich Thanksgiving mit ihnen feiern lassen. Auch bin ich sehr dankbar für meine Familie und Freunde zu Hause, die mir das alles hier ermöglichen und die ich bald endlich wiedersehen werde. Ich bin auch sehr dankbar für alle meine Trainer und Teamkollegen hier in Amerika, die mich wie zu Hause fühlen lassen.

Die Werfer meines Teams haben die Tradition, zusammen ihr eigenes Thanksgiving zu feiern, und obwohl ich eine Mehrkämpferin bin, bin ich trotzdem immer willkommen bei ihnen mitzufeiern. Hier in den USA Leichtathletik in einem Collegeteam machen zu können ist eine besondere Erfahrung für mich. Unser Team hat insgesamt rund 100 Athletinnen und Athleten, die im Training alle sehr leistungsorientiert arbeiten, was eine ganz andere Erfahrung ist als zu Hause. Dort haben wir auch leistungsorientierte Sportler in unserer Trainingsgruppe, aber eben nicht so viele auf einmal.

Letzte Saison hatte ich schon gute Ergebnisse erzielt, kann es aber nicht erwarten mich noch weiter zu verbessern. Meine Saisonvorbereitung für dieses Jahr war geprägt von Krankheits- und Verletzungssorgen, weshalb ich gespannt bin, wie die nächste Saison wird. Am 2. Dezember habe ich meinen ersten Wettkampf in der neuen Saison und gleichzeitig auch meinen letzten Wettkampf für dieses Jahr. Im Januar geht dann im neuen Semester meine Wettkampfsaison weiter.

Mein aktuelles Semester hier neigt sich auch dem Ende zu. Ich habe momentan meinen Thanksgiving Break und dann habe ich noch eine Woche Vorlesungen, bevor die Finals Week ansteht. Am Ende von jedem Semester gibt es die Finals, eine Woche, in der man nur Prüfungen schreibt. Für jeden Kurs, den man belegt, hat man entweder eine Abschlussprüfung in der Finals Week oder ein Projekt, zum Beispiel einen Aufsatz, das man während der Finals Week abgeben muss. Ich belege jedes Jahr fünf Kurse, habe dieses Jahr aber nur zwei Abschlussprüfungen. Für meine anderen Kurse habe ich Projekte zu erledigen: Für einen Kurs werde ich einen Horrorfilm mit einem Mitstudenten drehen, für einen anderen werde ich eine Feature-Story über eine Teamkollegin schreiben und dann werde ich für meinen letzten Kurs noch Social Media Posts erstellen.

Ich genieße all diese praktischen Arbeiten in meinen Journalismuskursen sehr, weil ich dabei sehr viel lerne. Ich lerne verschiedene Softwares anzuwenden, wie man einen Film oder Audio schneidet, wie man verschiedene Artikel schreibt und noch vieles mehr.

Auf unserem Campus haben wir auch eine Unizeitung, einen Radiosender und einen Fernsehsender als AGs, die vollständig von Studenten geführt werden und nur einen Professor als Ratgeber haben. Ich bin festes Mitglied bei unserer Unizeitung und darf wöchentlich über die verschiedenen Sportteams unserer Uni berichten. Im neuen Jahr werde ich sogar die stellvertretende Sportredakteurin sein und freue mich schon sehr auf diese neue Aufgabe. Der Fernsehsender unserer Uni überträgt all die Heimspiele unseres Footballteams live, dabei durfte ich auch schon helfen. Es hat unfassbar viel Spaß gemacht, Teil einer Live-Übertragung zu sein, bei der ausschließlich Studenten mitgewirkt haben. Ich war für den Ton und die Wiederholungen zuständig. Außerdem durfte ich im Van arbeiten und war darüber sehr glücklich, da ich an einem verregneten und kühlen Tag geholfen habe.

Hier in den USA kann ich immer neue Dinge erleben und täglich an neuen Aufgaben wachsen. Ich bin sehr froh, dass ich es gewagt habe, hier in Shippensburg zu studieren. Doch egal wie gut es mir hier auch gefällt kann ich es doch kaum erwarten, Weihnachten zu Hause mit meiner Familie zu verbringen – driving (und flying) home for Christmas!

 

Frohe Weihnachten!

Nicola Puggé

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