Weihnachtsgrüße

In Hawaii Sonne tanken vor den Feiertagen

Celine Höschele erlebt mit ihrer Gastfamilie in Seattle typisch amerikanische Traditionen, zeigt ihnen aber auch typisch deutsche Gewohnheiten.

Celine Höschele verbringt viel Zeit mit ihren beiden Gastkindern, lernt aber auch das Land kennen.

Das Abenteuer für ein Jahr auf einen anderen Kontinent als Au-pair zu ziehen, begann Anfang September 2022. Schon das Packen für ein ganzes Jahr gestaltete sich schwierig und der Abschied am Flughafen fiel meinen Eltern und mir schwer. Aufgeregt, was mich erwartete, begab ich mich auf die lange Reise.

In Seattle angekommen wurde ich von meiner Gastfamilie herzlich begrüßt. Durch vorheriges Skypen hatte man sich schon etwas kennengelernt, doch nun war für mich doch erst mal alles neu: sich an die Gewohnheiten, die Lebensweise der Familie zu gewöhnen, sich in einem anderen Haushalt zurechtzufinden, mit der Sprache klarzukommen, die Gegend kennenzulernen und schließlich auch einen Freundeskreis aufzubauen. Eben ein kompletter Neustart.

Dies war am Anfang schon eine ziemliche Umstellung. Über die Anfangsphase hinweg haben mir die beiden Katzen der Familie sehr geholfen, die mich gleich akzeptiert hatten und mir das Gefühl gaben nicht alleine zu sein. (Zuhause haben wir auch zwei Katzen und so war der Trennungsschmerz nicht ganz so groß.)

Ich fühlte mich gleich wohl in der neuen Umgebung. Mein Gastvater half mir auch sofort bei ein paar bürokratischen Hürden wie dem Antrag auf Sozialversicherung, dem Führerschein und der Autohaftpflichtversicherung. Sobald ich mich ein wenig eingelebt hatte, konnte mein Auslandsjahr so richtig beginnen.

Gleich zu Anfang unternahm ich mit meiner Gastfamilie auch schon einen tollen Ausflug mit Fährfahrt zu einer schönen Stadt namens Poulsbo. Das hat mir sehr gefallen. Meine Gastkinder sind 16 und neun Jahre alt und zu meinen Hauptaufgaben gehört es die Kinder zur Highschool und der Elementeryschool zu bringen und abzuholen und sie zu ihren Hobbys zu fahren.

Ich richte das Frühstück und einen Mittagssnack für den jüngeren Sohn und beaufsichtige ihn bei den Hausaufgaben. Natürlich verbringe ich viel Zeit mit beiden Kindern. Mit der Tochter gehe ich auch ab und zu etwas unternehmen. Da die Eltern viel und lange arbeiten, bin ich somit die Ansprechpartnerin der Kinder. Es ist schön den Alltag mit ihnen zu erleben.

Zudem ist es auch toll typisch amerikanische Traditionen mit der Gastfamilie zu feiern. So war zum Beispiel auch die Geburtstagsparty des Sohnes ein lustiges Event. Ebenso der 24. November, an dem mit der ganzen Familie Thanksgiving gefeiert wurde und es jede Menge an Essen gab. Hierfür hatte ich zuvor mit der Tochter in Seattle einen Backkurs gemacht, um das Backen der typischen amerikanischen Pies (süße Kuchen, meist mit Kürbis oder auch Pekannüssen) zu erlernen. Schnell lernte ich auch andere Au-pairs kennen und wir haben zusammen schon viel erlebt: natürlich die Besichtigung von Seattle selbst, einen Tagesausflug nach Leavenworth (eine an Bayern orientierte Stadt), Wandern im Mount Rainier Nationalpark, einen Roadtrip zum Olympic Nationalpark und Forks (Stadt der Twilight-Reihe) und vieles mehr. Ein Spiel der Seattle Seahawks war auch noch ein tolles Erlebnis. Die Stimmung ist bei solchen Events klasse, mit Blaskapelle und Cheerleader-Darbietungen. Auch schön sind die Tage, an denen ich einfach nur mit Freunden einen Starbucks hole und am Lake Washington entlanglaufe.

Natürlich möchte ich auch meiner Gastfamilie unsere Traditionen zeigen, weshalb wir einen Adventskranz haben und Schuhe für den Nikolaus vor die Tür stellen werden. Den Weihnachtsbaum haben wir schon aufgestellt und zusammen dekoriert. Und um vollständig in Weihnachtsstimmung zu kommen, werde ich Anfang Dezember nach New York fliegen. Dort ist bestimmt alles sehr weihnachtlich dekoriert und voll mit bunten Lichtern.

Meine Schwester wird auch nach New York kommen und somit sehen wir uns nach drei Monaten endlich wieder. Ich freue mich sehr!

Um der kalten New York-Luft anschließend wieder zu entkommen, werde ich mit meiner Gastfamilie die Woche vor Weihnachten auf Hawaii verbringen. Sie machen jedes Jahr vor Weihnachten Urlaub. Für mich war Hawaii immer einer meiner Traumziele, weshalb ich sehr dankbar bin schon mit 20 dort hin zu dürfen. Ich kann es kaum erwarten.

Pünktlich zu Weihnachten werden wir wieder zurück in Seattle sein. Die neunstündige Zeitverschiebung nach zu Hause macht das Kontakthalten mit Familie und Freunden etwas schwierig, einen Vorteil bringt es aber mit sich: Ich kann zweimal die Feiertage mitfeiern. Wenn ich morgens aufwache, wird meine Familie bereits zusammen am Tisch sitzen und Weihnachten feiern und ich kann per Whatsapp-Anruf auch dabei sein. Abends am 24. werde ich dann mit meiner Gastfamilie den Christmas Eve feiern und am 25. morgens Geschenke auspacken. Ich freue mich schon auf die mir bevorstehende Zeit.

Ich wünsche allen Lesern und besonders meiner Familie und meinen Freunden ein schönes, besinnliches Weihnachtsfest und ein gutes und gesundes Jahr 2023.

 

Celine Höschele

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