Weihnachtsgrüße

Die Straßen erinnern an amerikanische Weihnachtsfilme

Noah Wagner macht während seines dualen Studiums ein Auslandspraxissemester in den USA. In der freien Zeit erkundet er das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Nach all dem Prüfungsstress und dem Aufwand für die organisatorischen Angelegenheiten wie Visum, Auslandskrankenversicherung und so weiter ging es für mich am letzten Novemberwochenende los in Richtung USA. Dort absolviere ich im Rahmen meines dualen Studiums ein dreimonatiges Auslandspraxissemester.

Los ging die Reise am ersten Advent in Stuttgart, mit einem kurzen Zwischenstopp in Frankfurt und dann weiter nach Detroit. Obwohl ich 2016 nach meinem Fachabitur schon für fünf Monate durch Südostasien reiste, war es doch ein wenig aufregend und vor allem spannend, weil ich zuvor noch nie in Amerika gewesen bin. Doch dieses Mal ist es eher weniger reisen, da ich meine Praxisphase bei der Rampf Group Inc. in Wixom absolvieren darf. Das amerikanische Unternehmen Rampf Group Inc. ist ein Unternehmen der Rampf-Gruppe, welche ihren Hauptsitz in Grafenberg hat. Auf diesem Wege ein herzliches Dankeschön an die Rampf-Gruppe, die mir diese Erfahrung ermöglicht.

Während der Auslandspraxisphase im dritten Semester bin ich in der Finanzbuchhaltung tätig und lerne dabei die Prozesse sowie den amerikanischen Standort der Rampf-Gruppe kennen. Nach Feierabend und an den Wochenenden bleibt dennoch genügend Zeit, um das Land der unbegrenzten Möglichkeiten näher zu erkunden.

Schon nach nicht einmal einer Woche bekam ich erste Eindrücke und erkundete die Stadt Wixom, die 50 Kilometer von Detroit im Nordosten an der Grenze zu Kanada liegt. Mit dem Auto auf dem Weg ins Büro oder für einen Tagesausflug nach Detroit Downtown (Zentrum) lernte ich schnell die Verkehrsregeln kennen und hatte in kurzer Zeit die amerikanischen Verkehrssitten verinnerlicht. Hierbei habe ich festgestellt, dass diese sich nicht allzu sehr von den deutschen Verkehrsregeln unterscheiden. Ein paar Spuren mehr und größere Kreuzungen, dabei bleibt es dann auch schon – zumindest was ich bis jetzt gesehen und erlebt habe.

Bereits während meines ersten Einkaufs im Aldi wurde mir die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der meisten Amerikaner bewusst. Es lässt sich sehr leicht ins Gespräch kommen, da diese einen auf einfache Dinge ansprechen. Zum Beispiel war ich an einem Tag einkaufen und mit der Jogginghose meines Fußballvereins gekleidet. Dabei meinte ein Einheimischer zu mir, dass ich sportlich aussehe und er wollte dazu wissen, welchen Sport ich ausübe. Ich habe ihm erzählt, dass ich in Deutschland Fußball spiele („I play football in Germany“). Bei dieser Aussage wurde ich verdutzt angeschaut – womöglich hat ihn meine Statur zum Überlegen gebracht. Hierbei habe ich schnell erfahren, dass ein Amerikaner den Unterschied zwischen Football und Soccer sehr genau nimmt. Durch dieses und weitere Gespräche merkte ich, wie gesprächig und offen die meisten Amerikanerinnen und Amerikaner sind.

Da das Land, allein aber auch schon der Bundesstaat Michigan, viel zu bieten hat, kommt das Kulturelle während des Auslandssemesters auf jeden Fall auch nicht zu kurz. Der „Staat der großen Seen“ bietet so einige schöne Stellen, um einen Tagesausflug mit einer kurzen Auszeit am See verknüpfen zu können. Ebenso werde ich mich mit einem Freund treffen, der sich zurzeit beruflich in Miami aufhält. Gemeinsam wollen wir dann die Gegend um Miami erkunden. Als begeisterter Sportfan war ich bisher bei einem American-Football-Spiel der Detroit Lions. Zudem werde ich noch ein Basketballspiel der Detroit Pistons, die ihre NBA-Spiele in der Little-Caesar-Arena austragen, verfolgen und ein Eishockey-Spiel der Detroit Red Wings steht ebenso auf meiner To-do-Liste.

Da Wixom in einer sehr industriellen Umgebung liegt, hatte ich nicht das Gefühl, dass Weihnachten bald vor der Tür steht. Bunte Lichter oder geschmückte Straßen und Häuser suchte ich hier vergebens. Dieses änderte sich jedoch, als ich mehr in Richtung der ländlicheren Gebiete fuhr. Dort wurden die Straßen immer bunter und beleuchteter und erinnerten somit an die vielen bekannten amerikanischen Weihnachtsfilme. Die Hauswände und Vorgärten sind mit bunten Lichtern und kreativer Weihnachtsdekoration geschmückt. Bei diesem Anblick kam bei mir richtige Weihnachtsstimmung auf.

In Detroit selbst ist ein großer, geschmückter Weihnachtsbaum aufgestellt. Daneben eine kleine Schlittschuhbahn und im Hintergrund laufen Weihnachtslieder hoch und runter. Auf dem Gelände des Campus-Martius-Parks sind sogenannte kleine Pop-up-Shops aufgebaut, die Leckereien, warme Getränke und andere Kleinigkeiten verkaufen.

Ich persönlich finde es interessant und schön, die Weihnachtszeit in einem anderen Land und auf einem anderen Kontinent mitzuerleben. Heiligabend und Weihnachten werde ich zusammen mit meiner Freundin verbringen, die mich über die Feiertage und Silvester besuchen wird. Über Neujahr werden wir mit dem Auto nach Chicago fahren und uns die bekannte Windy City anschauen und dort Silvester feiern.

Nun wünsche ich all meinen Freunden, Bekannten, Kolleginnen und Kollegen, allen Leserinnen und Lesern und besonders meiner Familie frohe Weihnachten, besinnliche Festtage und einen guten Rutsch in ein gesundes und glückliches Jahr 2023.

Noah Wagner

Zur Startseite