Weihnachtsgrüße

Die Amerikaner gehen in Sachen Dekoration aufs Ganze

Lena Fischer lebt in Phoenix bei einer Gastfamilie und geht dort auch zur Schule.

Lena Fischer (links) und ihre Gastfamilie.

Wenn ich an Weihnachten denke, fällt mir als Erstes Schnee ein. Damit rechne ich dieses Jahr am 24. Dezember jedoch nicht. Dieses Jahr werde ich nämlich nicht – wie die letzten 16 Jahre meines Lebens – Weihnachten in Altenriet feiern, sondern bei rund 20 Grad in Phoenix im amerikanischen Bundesstaat Arizona!

Dort lebe ich seit dem 8. September als Austauschschülerin in einer Gastfamilie. Die Möglichkeit zum Auslandsjahr habe ich durch das PPP („Parlamentarisches Patenschafts-Programm“) bekommen, ein Vollstipendium des Deutschen Bundestages, wofür ich sehr dankbar bin.

In meinen ersten drei Monaten hier habe ich schon viel erlebt: Neben meinem ersten Schultag an einer amerikanischen Highschool, den typischen Footballgames am Freitagabend, dem „Homecoming“ - Schulball und meinem einwöchigen Trip nach Washington, D.C, gehören natürlich mein erstes amerikanisches Thanksgiving, Ausflüge in die Wüste von Arizona und mein Beitritt in das Fußballteam meiner Schule definitiv zu meinen bisherigen Favoriten.

Weihnachten werde ich dieses Jahr auch in den USA feiern. Wie schon an Halloween bewiesen, gehen die Amerikaner in Sachen Dekoration der Häuser und Vorgärten wirklich aufs Ganze: Obwohl es hier Kakteen und Palmen statt Schnee gibt, darf der aufblasbare Schneemann im Vorgarten zu Weihnachten natürlich nicht fehlen und es gibt sogar kleine Dekorations-Wettbewerbe zwischen den Nachbarn.

Richtig gefeiert wird Weihnachten hier erst am Morgen des 25. Dezembers, wo dann auch die Geschenke ausgepackt werden. Viele Familien mit Kindern hier haben die Tradition, einen kleinen Plüsch-Weihnachtself zu verstecken. Den Kindern wird dann erzählt, dass der Weihnachtself jede Nacht ab dem 1. bis zum 24. Dezember über Nacht zum Nordpol reist und dem Weihnachtsmann über ihr Verhalten berichtet. Die Eltern setzen den Weihnachtself dann über Nacht an eine andere Stelle, sodass die Kinder ihn nach seiner „Reise zum Nordpol“ am nächsten Morgen im Haus suchen können (meine elfjährige Gastschwester war am Boden zerstört, als sie herausgefunden hat, dass der Elf sich nicht von selbst bewegen kann). Im Gegensatz zu Deutschland ist der 26. Dezember hier kein Feiertag, sondern ein normaler Wochentag.

Ich bin schon sehr gespannt auf mein erstes amerikanisches Weihnachten und alles, was ich hier sonst noch erleben darf! Und obwohl ich mich hier wirklich wohl fühle, vermisse ich mein Zuhause schon auch. Deshalb möchte ich mit diesem Artikel meiner Familie, meinen Freunden und meiner Handballmannschaft aus Deutschland wunderschöne Weihnachten wünschen! Ich freue mich schon, wenn ich nächstes Jahr wieder mit euch feiern kann.

 

Eure

Lena Fischer

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