Leserbriefe

Verfehlte Zielsetzung des Gemeinderats

Hans-Dieter Doll, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Aichtaler Gemeinderat blockiert Bauplatz“ vom 18. November.

Nach einigem Zögern haben wir uns nun doch entschlossen einen Leserbrief zu schreiben. Wir haben uns damals (2020) ebenfalls für einen Bauplatz beworben. Uns wurde seitens der Verwaltung jedoch schnell vermittelt, dass wir so gut wie keine Chancen hätten, da vor allem „Punkte“ für junge Familien priorisiert bewertet werden würden. Dem war dann auch so und wir kamen nicht zum Zuge. Auf Nachfrage wurde uns auch mitgeteilt, dass man keine Rückmeldung bezüglich der „Platzierung“ erhält. So weit, so gut beziehungsweise schlecht für uns.

Nun lesen wir in der Zeitung, dass ein Seniorenehepaar als Nachrücker auf einer scheinbar doch veröffentlichten Liste ein Grundstück bekommen soll. Und das auch noch in der Nachbarschaft eines Familienmitglieds! Weiterhin wird darüber spekuliert, dass bei der Punktevergabe Fehler passiert sein könnten. Ist eigentlich den Beteiligten klar, dass wir hier von einem finanziellen Vorteil von bis zu 200 000 Euro pro Platz sprechen? Der übrigens nach fünf Jahren wieder verkauft werden kann! Ganz abgesehen von der völlig verfehlten Zielsetzung des Gemeinderates.

Völlig irritierend wird es dann aber, wenn sozusagen „des lieben Friedens willen“ diese Posse einfach durchgezogen werden soll! Verwaltungsgerichte haben schon ganz andere Entscheidungen revidiert! Man muss an dieser Stelle den Gemeinderäten, die sich nun dagegen sperren, alle Hochachtung entgegenbringen!

Um den jetzt schon kursierenden Gerüchten Einhalt zu gebieten, wäre die Verwaltung gut beraten, sich um sofortige und schnelle Aufklärung dieses Falles zu bemühen. Bedeutet, noch mal die Daten von 2020 prüfen und auswerten. Bis dahin dürfen selbstverständlich keine weiteren Fakten geschaffen werden. Sollte sich herausstellen, dass, aus welchem Grunde auch immer, falsche Zuweisungen festgelegt wurden, ist dieser Prozess neu aufzulegen. Selbstverständlich werden wir uns weitere Schritte vorbehalten. Wie schreibt Herr Klemke doch so schön, das Ganze hat irgendwie ein „Gschmäckle“!

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