Nürtingen

Waghubinger tritt am Samstag in Beuren auf

Licht der Hoffnung: Der von zahlreichen Fernsehauftritten bekannte Kabarettist präsentiert bei seinem dritten Gastspiel in der Kelter sein drittes Soloprogramm „Jetzt hätten die guten Tage kommen können“.

Stefan Waghubinger freut sich bereits auf seinen Auftritt am Samstag in Beuren. Die Bühne in der Kelter soll dann den Dachboden seiner Eltern darstellen. Foto: Czerwinski

BEUREN. Aller guten Dinge sind drei. Zweimal ist Stefan Waghubinger bereits im Rahmen der Weihnachtsaktion „Licht der Hoffnung“ der Nürtinger und Wendlinger Zeitung in der Kelter in Beuren aufgetreten. Im Dezember 2011 mit einem Soloprogramm und im Dezember 2017 im Duett mit Uta Köbernick. An diesem Samstag, 3. Dezember, wird der aus Österreich stammende, aber seit 29 Jahren in Korntal bei Stuttgart lebende Kabarettist ab 20 Uhr sein drittes Soloprogramm mit dem Titel „Jetzt hätten die guten Tage kommen können“ präsentieren. Das Programm hat der 56-Jährige bereits im Jahr 2017 entworfen. Es hat also nichts mit Corona oder gar den aktuellen Krisen zu tun.

„Jetzt hätten die guten Tage kommen können“ spiele darauf an, dass viele Menschen ihr Leben auf einen bestimmten Zeitpunkt hin ausrichten würden, erklärte Stefan Waghubinger am Dienstag im Gespräch mit der Nürtinger Zeitung. „Man sagt dann auf die Zukunft bezogen: Wenn etwas eingetroffen ist oder man etwas Bestimmtes geschafft hat, dann können die guten Tage kommen.“ Häufig würden sich die Menschen nicht das Leben zugestehen, das sie eigentlich schon haben könnten, weil sie auf einen Punkt in der Zukunft gerichtet erwarten: „Dann kann es losgehen.“ Dieser Punkt komme aber nie – „zumindest nicht in meinem Programm“.

Der Hauptdarsteller in seinem Solostück hat es ganz nach oben geschafft: Auf dem Dachboden seiner Eltern sucht er eine leere Schachtel und findet den, der er mal war, den, der er mal werden wollte und den, der er ist. Der Protagonist hat gerade eine Trennung hinter sich und sucht eine neue Wohnung. Zudem wartet er auf einen Freund, der während der 90 Minuten jedoch nicht erscheint. Somit hat die Hauptfigur viel Zeit, über das Vergangene und das Leben an sich nachzudenken.

Wie viel des tatsächlichen Stefan Waghubinger steckt in der Hauptfigur? „Den Dachboden meiner Eltern gibt es tatsächlich“, sagt er. „Ich bin da auch mal hochgegangen.“ Aufgewachsen ist der Kabarettist in dem Dorf Leonstein im Steyrtal. „Mit dem Geruch und dem Lichteinfall auf dem Dachboden sind bei mir viele Erinnerungen an die Kindheit hochgekommen“, erzählt Waghubinger. „Ein paar Geschichten, die ich erzähle, könnten mir auch passiert sein. Aber es ist nicht so, dass ich meine eigene Situation erzähle“, betont der Kabarettist.

Als er auf dem Dachboden seiner Eltern war, habe er sich gedacht: „Das wäre eine gute Bühnendekoration. Nur in Baden-Württemberg nennt man den Dachboden ja auch Bühne. Dann ist es ja auch die Assoziation nach oben hinaufkommen. Auf dem Dachboden liegen zudem die Träume der Kindheit herum.“

Wird das Programm je nach aktueller Lage verändert oder umgeschrieben? „Meine Programme sind ziemlich fest geschrieben wie ein Theaterstück oder ein Buch“, sagt der 56-Jährige. Manches würde sich über die Zeit aber auch verändern. „Querdenken war vor Corona ja zum Beispiel noch ein positiv besetztes Wort.“ Ihm hätten auch schon Leute gesagt: „Du hast das Programm total umgeschrieben.“ Das würde automatisch bei den Aufführungen passieren. „Man verändert ab und zu Kleinigkeiten und so entwickelt sich das Programm weiter.“

Die ständige Interaktion mit dem Publikum ist hingegen nicht Waghubingers Sache. Er würde zwar möglicherweise reagieren, wenn etwas reingerufen wird. „Aber das Publikum soll sich in meinen Vorstellungen entspannen können. Wenn jemand auf die Toilette geht, werde ich das nicht zum Thema machen und auch nicht die Zuschauer in der ersten Reihe ansprechen.“

Auch im Fernsehen ist Waghubinger regelmäßig zu sehen. 40 Fernsehauftritte in elf verschiedenen Sendern sind alleine auf seiner Homepage genannt. In diesem Jahr war er bisher viermal auf Sendung. Vor allem steht er aber fast jeden Abend ohne Kamera auf der Bühne. Vor dem Auftritt in Beuren gastiert Waghubinger noch in Basel, Gersthofen und Heidelberg. Danach schließen sich München und neun Auftritte in verschiedenen Orten der Schweiz an.

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