Leserbriefe

Automobilindustrie – was bringt die Zukunft?

Christoph Traube, NT-Neckarhausen. Zu den Artikeln „Brüssel plant Verbot für Verbrennermotor“ und „Resignation“ vom 16. September. Die EU-Kommission will die CO2-Ziele nochmals verschärfen und obendrein Verbrennungsmotoren, also vor allem Benziner und Diesel, in zehn bis zwanzig Jahren verbieten. Wie werden Deutschland und Baden-Württemberg, die Region Stuttgart aussehen, wenn das so kommt?

Wären wir in England, würden jetzt so genannte Worst-Case-Szenarien durchgespielt und öffentlich diskutiert. Wir würden uns also ausmalen, was passiert, wenn alles schiefgeht, nachdem diese Entscheidung getroffen wurde. Die Vorteile sind unter anderem, dass sich dann jeder überlegen kann, ob er bereit ist, diesen Preis eventuell zu zahlen. Gleichzeitig sind die Bürger vorgewarnt, wenn es tatsächlich so kommt. Und vor allem kann man sich überlegen, was passieren muss, damit eben nicht alles schiefgeht.

Diese Herangehensweise an wichtige Entscheidungen lag uns Deutschen leider noch nie besonders und in der Ära Angela Merkel war sie geradezu verpönt: Der vorzeitige Ausstieg aus der Kernenergie, die Aussetzung der Wehrpflicht bei der Bundeswehr, die Grenzöffnung und Massenmigration 2015, die Krise der Europäischen Union und der NATO, wir haben uns nie wirklich die Frage gestellt, ob uns das irgendwann einholen könnte. Uns geht es schließlich gut und irgendwie wollen wir auch glauben, dass das immer so bleiben wird.

Häufige längere Stromausfälle, eine ruinierte Wirtschaft, Arbeitslosigkeit und ein Staat, der kein Geld mehr hat, Deutschland ohne Verbündete, womöglich gar ein Krieg, in dem wir wehrlos sind, daran will doch niemand denken! Stimmt! Ich auch nicht. Aber vielleicht wäre es an der Zeit, uns doch mal damit zu beschäftigen. Einfach nur, damit es dann nicht so kommt.

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