Weihnachtsgrüße

Wo der Weihnachtsmann zu Hause ist

Kim Grebe macht in Finnland so manche neue Erfahrungen – Ein Besuch beim Weihnachtsmann in Rovaniemi darf nicht fehlen

Im Land der 1000 Seen erlebt Kim Grebe diese Gewässer in allen Variationen.

Weihnachten ist für mich die schönste Zeit im Jahr. Wenn der erste Schnee fällt, überall Lichterketten hängen, die Weihnachtsbäume aufgestellt werden und die Tage kürzer werden. Dass die Tage für mich diesen Winter noch etwas kürzer werden und die Minusgrade etwas früher einsetzen als in Deutschland, war mir klar. Trotzdem war ich etwas überrascht, als es Anfang Oktober das erste Mal geschneit hat in Lahti. Was für die Finnen ganz normal ist, war für viele von uns Austauschstudenten etwas ganz Besonderes. Vor allem für die südeuropäischen Austauschstudenten, die zum allerersten Mal in ihrem Leben Schnee gesehen haben.

„Die Finnen, die spinnen“ – das durfte ich am eigenen Leib spüren. Was macht man nur, wenn die Temperaturen bis unter minus 20 Grad ˚Celsius fallen? Hier gibt es nur eine Lösung und die heißt Sauna. Wer kennt sie nicht, die finnische Sauna? Doch was man in Deutschland unter einer finnischen Sauna versteht, ist für die Finnen erst das Aufwärmprogramm. Bei 100˚ Grad kommen die Finnen langsam ins Schwitzen. Mit einem Bier in der Hand, unzähligen Aufgüssen und ihren Freunden lieben es die Finnen, die Sauna bis ins Unerträgliche einzuheizen. Zwischendurch gehört natürlich die Abkühlung im Eisloch des bereits eingefrorenen Sees vor der Sauna dazu. Wieso das für die Finnen kein Problem ist, wurde mir klar, als mir eine Finnin erklärte, dass sie ihren ersten Saunagang mit drei Jahren hatte. Früh übt sich! Was für mich am Anfang eine gewaltige Umstellung war, fängt man mit der Zeit aber an zu lieben. Mittlerweile gehört ein Saunagang in der Woche für uns Austauschstudenten zum Alltag.

Doch nicht nur die Finnen sind einzigartig, sondern auch ihr Land. Nicht umsonst nennt man es „Das Land der 1000 Seen“. Egal wo man nur hinschaut, überall findet man kleine, große oder riesige Seen. Aufgrund des „Jedermannsrechtes“ und des saubersten Wassers der Welt kann man in Finnland ohne Bedenken in jedem See wann und wo immer man will baden. Das ist auch der Grund, wieso nahezu jede finnische Familie irgendwo im Nirgendwo ein sogenanntes „Mökki“ an einem See, oft tief im Wald, besitzt. Keine andere Bevölkerung hat pro Kopf so viele Zweitwohnungen wie die Finnen. Irgendwo im Nirgendwo ist die Wahrscheinlichkeit auch groß, dass man den einen oder anderen Einwohner der finnischen Wälder trifft. So habe ich hier das erste Mal einen echten Elch gesehen, der um einiges größer war als erwartet. Wenn die Tage kürzer werden, heißt es in Finnland, dass die Sonne um 10 Uhr aufgeht; um 15 Uhr beginnt sie bereits wieder unterzugehen. Manchmal konnte man in den Stunden ohne Sonne sogar in Lahti schon die Polarlichter sehen.

Diese Vorweihnachtszeit wird etwas ganz Besonderes für mich. Denn Ich hoffe, dass ich in meiner anstehenden Reise nach Lappland im Norden Finnlands nicht nur die Polarlichter noch stärker und bunter sehen kann, sondern auch den Weihnachtsmann. Wenn man schon nach „Santa Claus Village“ fährt, könnte man seinen Kindheitstraum schon einmal wahr werden lassen. Santa Claus Village ist das Zuhause vom Weihnachtsmann und ist in Rovaniemi ganz oben in Finnland zu finden. Hier wartet nicht nur der Weihnachtsmann auf mich, sondern auch einige seiner Helfer. Eine Runde auf dem Schlitten von Huskys durch den Schnee gezogen werden oder Rentiere füttern und streicheln macht dieses Weihnachten für mich zu etwas ganz Besonderem. Auch wenn ich diese Weihnachtszeit nie in meinem Leben mehr vergessen werde, freue ich mich unglaublich auf meine Familie und Freunde in Deutschland. Damit gehen zum Schluss ganz viele Umarmungen an Mama, Papa, meinen Bruder und meinen Freund raus. Außerdem an meine Mannschaft vom TSV Wolfschlugen und an alle meine anderen Freunde. Ich habe euch lieb und vermisse euch. Ganz liebe Grüße aus Finnland!

Eure

Kim Grebe

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