Weihnachtsgrüße

Meeresrauschen trifft auf Weihnachtsglitzer

Isabell Gollmer schickt ein fröhliches „Feliz Natal“ aus Portugal – In Lissabon absolviert sie ihr Masterstudium

Isabell Gollmer (Zweite von rechts) freut sich, in einem Land zu studieren, wo auch im Winter noch angenehme Temperaturen herrschen.

Während ich diesen Brief schreibe, sitze ich Ende November in Portugals beliebtestem Urlaubsgebiet, der Algarve, in der Sonne auf der Terrasse eines kleinen Ferienhäuschens. Zusammen mit meinen Mitbewohnern und Mitbewohnerinnen haben wir beschlossen, dass wir trotz der aktuellen Situation die Zeit, die wir hier durch unser Studium in diesem wunderschönen Land verbringen dürfen, so gut wie möglich nutzen sollten und haben unsere Schreibtische und Uni-to-do-Listen kurzerhand vom Großstadtdschungel Lissabon aufs Land in Südportugal verlegt.

Davon habe ich immer geträumt. Mal am Meer leben, da leben, wo es kurz vor Weihnachten noch 20 Grad hat und die Sonne auch im Winter tapfer durchhält. Heute vor einem Jahr stand mir ein kalter, grauer Winter in meiner Wahlheimat Berlin bevor und der Gedanke, mich für ein Masterstudium in Lissabon zu bewerben, war noch nicht entstanden.

Jetzt bin ich schon seit August hier, konnte den Spätsommer noch voll auskosten und kam nach und nach im Studienalltag an, während ich beobachtete, wie auch hier der Herbst kam und die Vorweihnachtszeit eingeläutet wurde. Dieser Studienalltag ähnelt dem, den ich vom Bachelorstudium im schönen Tübingen kenne, und doch ist er vollkommen anders. Durch die hauptsächlich online stattfindenden Vorlesungen sitze ich oft mit einem Galão, einem Milchkaffee portugiesischer Art, in einem Café in der Sonne. Donnerstag ist Surftag, da findet man viele Studenten, unter anderem mich, vormittags am 20 Minuten von Lissabon entfernten Atlantik und nachmittags im Strandcafé am Laptop. Als katholisch geprägtes Land ist hier nicht nur der mediterrane Lebensstil, sondern auch Weihnachten mit allem was dazugehört sehr präsent. Portugiesen lieben Weihnachtsbeleuchtungen und in vielen Städten erstrahlen teilweise ganze Straßenzüge. In Lissabon leuchten die großen Straßen und Plätze wie die Avenida da Liberdade oder der Praça do Comércio, Palmen wechseln sich mit bunt glitzernden Weihnachtsbäumen ab und in einigen deutschen Supermarktketten habe ich sogar richtigen Lebkuchen gefunden.

Für mich steht Portugal und Lissabon für Sonnenschein, für Meeresrauschen und weite Strände, für guten Kaffee, frischen Fisch und fruchtigen Sangria – kurzum: für pure Lebensfreude. So sehr ich mich auf die weiteren 14 Monate, die mir hier noch bleiben, freue, so sehr freue ich mich aber auch, Weihnachten und den Januar zu Hause in Deutschland zu verbringen.

Ich möchte auf diesem Wege gerne die Chance nutzen, viel Liebe und ein bisschen Sonne an meine Familie in Frickenhausen zu senden, meine Mama, meinen Papa und meine Schwester. Ich freue mich, euch an Weihnachten wiederzusehen.

Außerdem Küsse an meine STILMF-Mädels sowie Sarah und Fabi, deren Freundschaft, die zu Hause in Frickenhausen und Linsenhofen begann, auch nach Jahren an den unterschiedlichsten Orten besteht.

Isabell Gollmer

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