Licht der Hoffnung

Neue Projekte von Licht der Hoffnung: Unterstützung für Junge und Ältere

Licht der Hoffnung: In der 30. Saison der Hilfsaktion werden wieder sechs Projekte mit den eingehenden Spenden unterstützt

Mehr Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten möchte die Nürtinger Johannes-Wagner-Schule auf ihrem Gelände den Kindern und Jugendlichen bieten. pm
Das Haus der Heimat in Nürtingen wird seit 1991 von vielen Vereinen und Besuchern genutzt. Nun sind einige Renovierungsarbeiten dringend erforderlich. pm
Das Haus der Heimat in Nürtingen wird seit 1991 von vielen Vereinen und Besuchern genutzt. Nun sind einige Renovierungsarbeiten dringend erforderlich. pm
Das internationale Projekt in dieser Saison betrifft die evangelisch-lutherische Kirche in Sloweniens Metropole Ljubljana. pm

Die 30. Saison der Hilfsaktion „Licht der Hoffnung“ der Nürtinger und Wendlinger Zeitung hat begonnen. Ein weiteres Mal werden sechs soziale Projekte von den eingehenden Spenden unterstützt. Von den eingegangenen Bewerbungen hat das Gremium von „Licht der Hoffnung“ fünf lokale und eine globale Maßnahme ausgewählt.

Aus dem direkten Verbreitungsgebiet der Zeitung sind mit ihrer Bewerbung für die neue Runde erfolgreich gewesen: die evangelische Gesamtkirchengemeinde Nürtingen, die das Foyer im neu gestalteten Familienzentrum Martin-Luther-Hof ausstatten möchte, die Nürtinger Johannes-Wagner-Schule, die neue Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten im Außenbereich schaffen will, das Haus der Familie, das Neugeborenenunterstützung für junge Familien bieten möchte, sowie der Förderverein NFANT, der Sprach- und Integrationskurse für Flüchtlinge ermöglichen möchte. Zudem soll mit Hilfe der Spendengelder das überalterte Inventar im Haus der Heimat in Nürtingen ersetzt werden. Als internationales Projekt unterstützt werden soll in Ljubljana die Anschaffung einer Videoausstattung für die digitale Seelsorge der evangelischen Kirchengemeinde in der Hauptstadt Sloweniens.

Zur Spendenaktion dazu gehört auch wieder das Festival der Hoffnung mit fünf attraktiven Kulturveranstaltungen, die es coronabedingt erstmals alle im Doppelpack geben wird. Dafür dauern die Vorstellungen alle nur eine Stunde lang und haben keine Pause. Eintrittskarten sind nur im Vorverkauf erhältlich. Dieser hat bereits gestartet.

Ein Familienzentrum ist im Martin-Luther-Hof geplant

Von den eingehenden Spendengeldern soll das Familienzentrum im Martin-Luther-Hof durch die Stiftung Tragwerk und die evangelische Lutherkirchengemeinde Nürtingen geschaffen werden. Dort entsteht ein Ort, an dem Begegnung, Beratung, Bildung und Begleitung möglich ist. Eine besondere Aufmerksamkeit sollen dabei sozial benachteiligte Personen erhalten. Als Basisangebot ist ein wöchentliches Elterncafé im Foyer des Martin-Luther-Hofes vorgesehen. Zur Umsetzung der Familienzentrumsidee muss das Foyer für die Angebote ausgestattet werden.

Mehr Spiel-und Bewegungsmöglichkeiten möchte die Johannes-Wagner-Schule Nürtingen im Außenbereich der Bildungseinrichtung aufbauen. Zum pädagogischen Konzept der Schule gehört es, den hörgeschädigten Kindern und Jugendlichen Erfahrungen zu ermöglichen, in denen sie sich in ihren Stärken erfahren können. Dazu gehören Spiel- und Bewegungsangebote für alle Altersstufen. Die Einrichtung wird von Kindern und Jugendlichen ab dem Kindergarten bis zum Realschulabschluss besucht. Die Schule mit Internat verfügt über eine große Außenanlage. Vor einigen Jahren wurden bereits Sinnesinseln errichtet. Einige Spielgeräte mussten jedoch auch wieder abgebaut werden, da sie nicht mehr den Sicherheitsvorschriften entsprachen. Das Spielangebot ist daher derzeit beschränkt. Nun sollen die Grünflächen wieder neu belebt werden. Ein zentrales Element ist die Errichtung einer Bewegungslandschaft mit vielfältigen Angeboten zum Klettern und Hangeln. Auch aufgemalte Spiele zählen zum Konzept. Diese können zusammen von Schülern, Eltern und Lehrern errichtet werden.

Seit 1973 bietet das Haus der Familie für Familien in und um Nürtingen ein vielfältiges Kursangebot. Das Spektrum reicht von Kursen zum Familienstart über Eltern-Kind-Angebote in den ersten Lebensjahren der Kinder bis hin zu Kinderkursen und gesundheitlichen Angeboten sowie Kochkursen für Eltern und Kinder und kreativen Angeboten. Die Corona-Pandemie hat die Kurse zwischen März und August weitgehend zum Erliegen gebracht. Vielen Menschen fehlten in dieser Zeit der Austausch und die Begegnung sowie Anregungen und Unterstützung. Die Angebote haben nun zwar wieder gestartet. Die neuen Vorschriften führen allerdings dazu, dass bedingt durch die kleinen Räume in der Mühlstraße die Teilnehmerzahlen für viele Kurse reduziert werden müssen. Um das finanzielle Defizit nicht zu vergrößern, mussten die Kursgebühren erhöht werden. Einige können sich die Kurse nun nicht mehr leisten. Mit der Unterstützung durch „Licht der Hoffnung“ soll die Gebührenerhöhung moderater ausfallen, da das Geld in vielen jungen Familien knapp ist.

Das Haus der Heimat in Nürtingen ist auf eine Initiative der Ortsgruppe Nürtingen des Deutschen Böhmerwaldbundes zurückzuführen. Das Haus bietet auch weiteren kulturschaffenden Gruppierungen eine Unterbringung. Mit der Einweihung des in kompletter Eigenleistung durch die Böhmerwäldler erstellten Bauwerkes im Jahre 1991 zogen auch die Siebenbürger Sachsen, die Ortsgruppe der Schlesischen Landsmannschaft, die Sudetendeutsche Landsmannschaft Nürtingen und die Studentenverbindung Ceres als erste Nutzer ins Haus. Es kamen der Shanty-Chor Neckar-Knurrhähne und der Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe hinzu. Die Auslastung des Hauses ist hoch. Das Haus bietet zudem den Menschen in Nürtingen die Möglichkeit, sich bei vielen Veranstaltungen zu begegnen. Zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender ist der Sonntagskaffee für ältere Mitbürger geworden. Um das Haus zu finanzieren, werden die Räumlichkeiten auch vermietet für Hochzeiten, Geburtstage und Trauerfeiern. In den nun fast 30 Jahren haben die Böhmerwälder den Betrieb ohne Zuschüsse gemeistert. Nun stehen jedoch mehrere Sanierungen an. So ist die Anschaffung neuer Stühle und der Austausch der Terassentür für 2021 geplant. Weitere Renovierungsarbeiten, wie der Austausch von Fenstern und Rolläden, sind in Zukunft erforderlich.

NFANT plant neue Sprachkurse und Integrationskurse für Geflüchtete

Vor sieben Jahren haben sich Arbeitskreise Asyl, die sich in Nürtingen und den Teilorten um geflüchtete Menschen kümmerten, zum Netzwerk Flüchtlingsarbeit in Nürtingen, kurz NFANT, zusammengeschlossen. Viele Freiwillige unterstützen die Integration der Geflüchteten in Nürtingen. NFANT bietet Raum für den Austausch und die gegenseitige Hilfe untereinander und kann auch unterstützen, wenn die staatlichen Hilfesysteme keine Möglichkeit sehen. Der Hilfebedarf für Flüchtlinge wird jeweils individuell ermittelt. Der größte Teil der Spendengelder wird für den Spracherwerb eingesetzt, aber auch für individuelle Notlagen. Die Ehrenamtlichen von NFANT bieten den Geflüchteten Alltagsbegleitung, Freizeitgestaltung, Hilfe bei Wohnungs- und Arbeitssuche, der Integration und der Wahrnehmung ihrer Rechte. Nun ist der Spendentopf leer. Vor allem für Sprach- und Integrationskurse für Flüchtlinge hofft der Verein auf Unterstützung.

Eine Videoausstattung für die digitale Seelsorge in der Kirche in Ljubljana ist das Ziel des internationalen Projekts. Seit 2008 besteht unter dem Dach des Gustav-Adolf-Werks Württemberg eine Partnerschaft zwischen der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Ljubljana und der evangelischen Kirchengemeinde Wolfschlugen. Sie wird getragen vom Partnerkreis Ljubljana. Die evangelischen Christen sind über Slowenien zerstreut. Unter den zwei Millionen Einwohnern gibt es 10 000 evangelische Christen. Zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Ljubljana gehören etwa 600 Gemeindeglieder und sie kommen aus nahezu zwei Dritteln des slowenischen Staatsgebietes. Die Mitglieder der Kirchengemeinde Ljubljana nehmen oft große Entfernungen auf sich, um den Gottesdienst in ihrer Kirche zu feiern. In den Corona-Zeiten ist deutlich geworden, wie schwierig es ist, den Kontakt zur Kirche aufrecht zu halten. Daher ist es der große Wunsch des Pfarrers Geza Filo, eine Video-Ausstattung für seine Kirchengemeinde anzuschaffen, sodass Gottesdienste im Internet übertragen werden können. Die evangelischen Kirchengemeinden in Slowenien müssen mit geringsten finanziellen Mitteln auskommen. Es gibt keine Kirchensteuer, sondern einen freiwilligen Beitrag von 45 Euro im Jahr. Anschaffungen sind daher ohne Hilfe von außen nicht möglich.

Die Initiatoren der Projekte, die trotz Bewerbung diesmal nicht zum Zug kommen, bitten wir um Verständnis. Ein weiterer Versuch in einem Jahr ist erlaubt. Dann werden die Projekte für die Saison 2021/22 für „Licht der Hoffnung“ ausgewählt.

Zur Startseite