Licht der Hoffnung

Neue Theke zum Nova-Einweihungsfest

Licht der Hoffnung: Die Versöhnungskirche in der Nürtinger Braike präsentiert sich ab Samstag deutlich moderner als bisher

Eine Theke im Kirchenraum – der große Wunsch der jungen Christen aus dem Kirchenbezirk ist Wirklichkeit geworden. Foto: lcs

Gerade noch rechtzeitig vor dem Einweihungsfest der Jungen Kirche Nova an diesem Wochenende steht die Theke in der Versöhnungskirche kurz vor der Vollendung. Der Kirchenraum in der Nürtinger Braike wird sich ab Samstag in modernisierter Form präsentieren – auch dank Spendengeldern von der Aktion „Licht der Hoffnung“ der Nürtinger und Wendlinger Zeitung.

NÜRTINGEN. „Man kann sich noch gar nicht vorstellen, wie der Kirchenraum aussieht, wenn er fertig ist“, sagte Pfarrer Markus Frank von der evangelischen Versöhnungskirche gestern vor Ort. Dabei steht die Einweihungsfeier der Jungen Kirche Nova unmittelbar bevor. Schon am morgigen Samstag soll der Kirchenraum in ganz neuem Glanz erstrahlen. Momentan stehen die 180 neuen und äußerst bequemen Stühle noch frisch verpackt und gestapelt da. Sie sollen die bisherigen Kirchenbänke ersetzen, von denen allerdings auch einige noch erhalten bleiben und bei Großveranstaltungen wie Weihnachtsgottesdiensten oder Konfirmationen zum Einsatz kommen.

Das Holz der einen oder anderen Kirchenbank hat gleichwohl auch eine neue Verwendung bekommen. Daraus haben Jugendliche mit viel Eigeninitiative und Einsatz eine Thekenplatte hergestellt. Diese gehört zu der Theke, die nun in der linken Ecke des Kirchenraums steht. Und diese Theke kann – ganz modern ausgestattet mit LED-Lichtern – noch bunter beleuchtet werden als die Allianz-Arena in München.

Neben der Erneuerung und Erweiterung der Elektroinstallationen, der fest installierten neuen Veranstaltungstechnik sowie der modernen und flexiblen Bestuhlung hatten sich die jungen Christen die besondere Theke im Kirchenraum gewünscht, um zwischendurch etwas essen und trinken zu können, ohne den Kirchenraum dazu verlassen zu müssen. Denn die Versöhnungskirche ist künftig das Zuhause der Jungen Kirche Nova.

Mit modernen Formen möchte die evangelische Kirche dafür sorgen, dass sich auch junge Menschen im Alter zwischen 16 und 30 Jahre im Kirchenraum richtig wohl fühlen. Dort gibt es derzeit alle vier Wochen sonntags um 18 Uhr spezielle Gottesdienste der Jungen Kirche Nova um den Diakon und Jugendreferenten Thomas Volle, die im Bezirksjugendwerk verortet ist und somit einen nahtlosen Übergang nach der Konfirmation bieten soll. Die Junge Kirche wird zusätzlich von Pfarrer Matthias Weida betreut, der mit 50 Prozent seines Dienstauftrags den Aufbau der Nova unterstützt. Mittelfristig kann sich Pfarrer Frank eine Ausweitung des Nova-Gottesdienst-Angebotes auf einen 14-Tages- oder sogar einen wöchentlichen Zyklus vorstellen, „wenn der Bedarf steigt“. Derzeit würden rund 50 Jugendliche zu den Gottesdiensten kommen.

Die Kirche öffnet sich und geht den Menschen entgegen

Aber nicht nur Nova steht im Fokus. Aus dem Gemeindezentrum Versöhnungskirche soll generell ein interkulturelles Begegnungs- und Bildungszentrum mit Schwerpunkt Jugend werden. Und die Räumlichkeiten sind nicht mehr ausschließlich für Veranstaltungen der Kirche reserviert. Künftig wird der Kirchenraum auch für Kulturveranstaltungen, Konzerte, Theateraufführungen und sogar private Feiern vermietet. Markus Frank ist sich aber sicher: „Der sakrale Charakter des Raums ist noch spürbar.“

„Manche haben zwar gesagt, dass das nicht zur Kirche passt“, erzählt der Pfarrer. „Aber wir haben das gut überlegt und in allen kirchlichen Gremien mit klaren Mehrheiten beschlossen.“ Die Kirche sei ein Ort der Begegnung und es dürfe niemand ausgeschlossen werden. Daher begrüßt er den „Schritt in Richtung Innovation und Erneuerung“. Das Motto der Versöhnungskirche lautet nun: „Drei unter einem Dach“. Neben der Kirchengemeinde und dem Ferienlager Fela bleibt noch genug Platz für die Funktion als „zentrale Kirche für die Jugendarbeit im Kirchenbezirk“.

„Die Kirche öffnet sich und geht den Menschen entgegen“, sagt Markus Frank. „Ohne Begegnung leidet der Zusammenhalt in der Gesellschaft. Da hat die Kirche eine wichtige Funktion. Uns interessieren auch die Leute, die nicht auf unserer Wellenlänge liegen.“ In Zeiten der zunehmenden Individualisierung sei nicht weniger, sondern mehr Verständigung nötig. „Es würde mich riesig freuen, wenn die Jugend des Bezirks hier einen Ort findet, an dem sie sich wohlfühlt.“

Nur eines stellt der Pfarrer klar: Die Theke sei natürlich nicht dazu da, dass Alkohol in größeren Mengen ausgeschenkt wird und sich die Jugendlichen betrinken. Es gehe darum, nach dem Gottesdienst noch unkompliziert im Kirchenraum zusammensitzen zu können.

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