Licht der Hoffnung

Viele Pläne für weitere Angebote im Familienzentrum Martin-Luther-Hof Nürtingen

Licht der Hoffnung: Ein Elterncafé fehlt noch im Foyer des neuen Familienzentrums Martin-Luther-Hof in Nürtingen

Das Foyer des Martin-Luther-Hofs wollen (von links) Jürgen Knodel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Tragwerk, Projektkoordinatorin Mirjam Laufer-Eininger und Kirchenpfleger Jörg Bauknecht mit Möbeln für ein regelmäßiges Elterncafé ausstatten. Foto: Holzwarth

Sechs soziale Projekte werden in dieser 30. Saison der Weihnachtsaktion „Licht der Hoffnung“ unserer Zeitung mit den eingehenden Spendengeldern unterstützt. Dazu gehört der Ausbau des neuen Familienzentrums Martin-Luther-Hof in Nürtingen mit weiteren Angeboten. Für das Foyer soll die Ausstattung für ein regelmäßiges Elterncafé angeschafft werden.

NÜRTINGEN. Die evangelische Lutherkirchengemeinde an der Jakobstraße in Nürtingen ist schon jetzt nicht mehr wiederzuerkennen. In den vergangenen Monaten entstand ein Neubau, der viel mehr Möglichkeiten bietet als die alten Gebäude. Entstanden ist durch die gemeinsamen Anstrengungen der Lutherkirchengemeinde und der Stiftung Tragwerk das neue Familienzentrum Martin-Luther-Hof. Ein Ort für Begegnung, Austausch, Beratung, Bildung und Begleitung gleichermaßen für Menschen im Stadtteil und darüber hinaus. Eine besondere Aufmerksamkeit sollen sozial benachteiligte Personen erhalten. An Ideen für zusätzliche Aktivitäten und Angeboten im Familienzentrum mangelt es nicht.

Als Basisangebot soll ein wöchentlich stattfindendes Elterncafé im entsprechend ausgestatteten Foyer des Martin-Luther-Hofes eingerichtet werden. Das Elterncafé soll ein Ort der Beteiligung an der weiteren Entwicklung des Familienzentrums sein. Ziel ist es, Menschen aus dem Quartier und darüber hinaus für eine Mitarbeit zu gewinnen, die auch die Planung neuer Angebote umfasst.

„Eigentlich wollten wir im vergangenen Frühjahr schon mit dem Café loslegen“, erzählt Kirchenpfleger Jörg Bauknecht. Corona bremste das Vorhaben jedoch vorerst aus. Schon jetzt bewährt hat sich aus Sicht von Jürgen Knodel, dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Tragwerk, indes die Zusammenarbeit zwischen der Kirche und der diakonischen Einrichtungen unter einem Dach im neuen Martin-Luther-Hof. Angetan ist er auch von der Arbeit von Mirjam Laufer-Eininger, die erst im vergangenen September die neu geschaffene Stelle als Projektkoordinatorin im Haus angetreten und bereits verschiedene Aktionen gestartet hat, darunter die „Kofferaktion“ mit Spielideen für 1000 Familien in den Herbstferien und der „Adventskalender in der Tüte“ zugunsten des Tagestreffs. Zudem ist ihr schon die Vernetzung mit einigen anderen Institutionen der Stadt geglückt – wie Caritas, Tafelladen, Haus der Familie und Kindertagesstätten. „Die Situation in den Familien ist deutlich angespannter als vor Corona“, hat Knodel festgestellt. „Um so wichtiger ist es, Angebote für Familien zu machen und sie zu erreichen.“

Ein kleiner Indoor-Spielplatz soll die Kinder in der Cafézeit beschäftigen

Im Foyer des Gebäudes stehen bereits ein paar wenige Tische und Stühle, Spüle und Küchenschränke. Es fehlt aber noch an weiterem Mobiliar, einer vernünftigen Kaffeemaschine, Geschirr, einem Bücherschrank und einem Getränkekühlschrank. „Zudem müssen wir an die Kinder denken, die die Eltern mitbringen“, sagt Projektkoordinatorin Mirjam Laufer-Eininger. Sie sieht Bedarf für Spielutensilien, Krabbelmatten, Bücher und ein Bällebad. „Vielleicht reicht der Platz für einen kleinen Indoor-Spielplatz mit Geräten, die sich kurzfristig auf- und wieder abbauen lassen.“

Die Projektkoordinatorin sprudelt nur so vor weiteren Ideen. So sollen für das Familienzentrum Bollerwagen angeschafft werden, gefüllt mit verschiedenen Spielgeräten, die von Eltern oder Großeltern über das Wochenende ausgeliehen werden können. Und solange die Corona-Maßnahmen ein Familiencafé in Präsenz noch ausschließen, ist ein „Online-Frühstück am Bildschirm“ eine Alternative. Junge Eltern könnten sich dabei austauschen. Zudem sollen Fachreferenten zu verschiedenen Themen im Onlineformat sprechen, bis das Familiencafé vor Ort öffnen kann. Auch ein „Café-to-go-Event“ vor dem Haus sei in der Übergangsphase vorstellbar.

Auch von Seiten der Stiftung Tragwerk gibt es viele weitere Ideen für Angebote für Familien im Martin-Luther-Hof: videounterstütztes Erziehungstraining Marte Meo für Eltern, eine christlich-muslimische Frauengruppe, die Organisation eines Pekip-Angebotes sowie von Vorlesepatenschaften für die Kita, ein Leihoma-Service, Lernpaten-Vermittlung und die Einführung des Präventionsprogramms Baby-Watching. „Es gibt auch den Gedanken, mit dem Haus der Familie noch mehr zusammenzuarbeiten“, sagt Jürgen Knodel. „Die machen ja jetzt schon Veranstaltungen hier im Haus.“

Zur Umsetzung des Familienzentrums muss nicht nur das Foyer des Martin-Luther-Hofes für die Angebote ausgestattet werden. Zudem müssen notwendige Lagerräume im Untergeschoss ausgestaltet werden. Ein früherer, fünf Meter hoher Heizungskeller wurde bereits mit einem Zwischenboden versehen, um Lagerflächen zu schaffen. Es fehlen aber noch Regale. Man könne ja nach einem Elterncafé nicht einfach alles stehen lassen, wenn das Foyer auch für andere Veranstaltungen genutzt werde, erklärt Jörg Bauknecht. Auch die Möbel für die Vesperkirche und eines Tages auch die Bollerwagen werden im Keller gelagert.

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