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„Ich wollte die Welt jeden Tag ein bisschen besser machen“

Luise Essig von der Gartenschule Wendlingen hat den Grünen-Politiker Andreas Schwarz interviewt.

Luise führte ein Online-Interview mit Andreas Schwarz, dem Landtagsfraktionschef von Bündnis 90/Die Grünen. Foto: privat

Herr Schwarz, wie sind Sie auf die Idee gekommen, Politiker zu werden?

Man wird ja nicht einfach so Politiker, sondern man hat einen normalen Beruf gelernt. Ich habe Wirtschaftsjura studiert, weil es mir immer um die Gerechtigkeit ging. Allerdings war ich auch schon in der Schule Klassensprecher und Schülersprecher. Ich bin ganz früh in den Gemeinderat gekommen. Mir hat das Spaß gemacht. Ich wollte die Welt verändern und verbessern. Zum Beispiel in der Schule eine Cafeteria oder einen Computerraum einrichten. Das gab es damals noch nicht. Deshalb hab ich mir gesagt: „Du gehst in die Politik, um die Welt jeden Tag ein bisschen besser zu machen.“

Was haben Sie gemacht, bevor Sie Politiker wurden?

Ich habe im Schlossgymnasium in Kirchheim das Abitur gemacht. Dann habe ich in Tübingen und Nürtingen studiert. Eine Kombination aus Jura, also Rechtsfragen, und Wirtschaftswissenschaften. Ich bin von Haus aus also Wirtschaftsjurist. Ich habe für Bosch gearbeitet, den großen Automobilzulieferer. Ich habe für das Innenministerium gearbeitet. Und ich habe für den Regionalverband in Stuttgart gearbeitet. Die kümmern sich zum Beispiel um S-Bahn-Projekte wie die S-Bahn-Verlängerungen nach Kirchheim und nach Wendlingen.

Welche Aufgaben haben Sie im Landtag?

Ich bin ja der Fraktionsvorsitzende. Sozusagen der Chef der Grünen-Abgeordneten im Landtag. Als Fraktionsvorsitzender organisiert man die Fraktion. Zum Beispiel, dass alle Grünen gut aufgestellt sind, dass alle Themen bearbeitet werden wie Bildung, Klimaschutz, Gesundheit und mehr. Ich spreche für die Fraktion. Zum Beispiel habe ich gestern eine Rede gehalten. Ich setze die grünen Themen um.

Was haben Sie für Hobbys?

Ich mache viel mit meiner Familie. Ansonsten bin ich Rennradfahrer. Ich habe mir vor vielen, vielen Jahren ein schnelles Rennrad gekauft. Und fahre dann auf die Schwäbische Alb und wieder runter. Oder ich fahre nach Italien auf einen Berg, esse Spaghetti und fahre auf den nächsten Berg.

Warum sind Sie bei den Grünen?

Ich bin schon als Schüler zu den Grünen gekommen, weil die Grünen eine Partei sind, die junge Leute mit einbezieht. Die haben zu mir gesagt: „Andreas, wir wollen, dass junge Leute bei uns mitmachen.“ Ich hatte auch ein konkretes Thema, ich wollte nämlich, dass die S-Bahn bis nach Wendlingen oder Kirchheim fährt und dass es nachts ein Ruf-Sammeltaxi gibt. Die Grünen haben sich dafür eingesetzt.

Wie geht es mit den Schulen weiter?

Jetzt gehen die Coronazahlen runter (Anmerkung der Redaktion: Das Interview wurde bereits im Mai geführt.). Wir wollen, dass die Kinder wieder in die Schule gehen können. Wir hoffen, dass im Juni die Coronazahlen genug zurückgegangen sind. Denn dann können die Kinder wieder ganz normal in die Schule gehen. Man muss natürlich immer noch aufpassen, eine Maske tragen und die Räume gut lüften. Sport und Musik müssen wir uns noch genau anschauen. Wir wollen aber, dass wenigstens Mathe, Deutsch, Sachunterricht und Englisch stattfinden.

Gibt es einen Plan, wie man versäumten Schulstoff nachholen kann?

Ja, dieser Plan heißt „Lernbrücken“. Das sind also Zusatzangebote, die wir auf den Weg bringen wollen. Das heißt, dass du vielleicht manchmal in den Ferien in die Schule gehen musst. Vielleicht auch mal in den Sommerferien. Das ist so was wie eine Summer School. Da muss man auch schauen, welchen Stoff du kannst und welchen nicht so gut. Das ist ein freiwilliges Angebot, damit kein Kind zurückbleibt, um noch einen guten Schulabschluss zu machen.

Wir haben fast keine Tests geschrieben. Wie wird dann die Note aussehen?

Das haben wir noch nicht richtig beschlossen. Mach dir da keine Sorgen, denn du und deine Eltern haben bestimmt schon entschieden. auf welche Schule du gehen wirst. Wichtig ist jetzt, dass die Kinder den Schulstoff nachholen. Wenn du jetzt eine Eins, Zwei oder nur eine Drei hast, wie soll man das werten? Du hattest fast keinen Unterricht. Wie wäre es, wenn deine Lehrerin nach den Ferien kommen würde und sagen würde „Wir schreiben einen Test!“? Das wäre unfair, denn du hattest keinen richtigen Unterricht. Wir müssen bei uns noch besprechen, wie das Ganze gewertet wird.

Was für Schäden hinterlässt die Corona-Pandemie?

Das ist eine Frage, die kann ich dir zurzeit nicht beantworten. Es gab Leute, die hatten Corona und haben das einigermaßen gut überstanden. Aber es gibt auch Leute, die hatten Corona und haben jetzt noch immer Atemprobleme. Man muss noch schauen, wie es in ein paar Jahren aussieht. Die Spätfolgen kennen wir noch nicht. Es ist noch gar nicht klar. Das müssen wir noch mal gut anschauen.

Viele Läden müssen schließen. Wird da auch danach geschaut?

Ja, danach schauen wir auch. Das sind die wirtschaftlichen Folgen von Corona. Für den Handel, Geschäfte und für die Gastronomie. Danach gucken wir. Da haben wir auch viele Hilfen gegeben. Wir werden auch ein Neustartprogramm auflegen. Wenn die Zahlen zurückgehen, helfen wir auch den Läden. Das nennt sich „Neustart Programm für Kunst, Kultur, Gastronomie und Handel“.

Vielen Dank, dass ich Sie interviewen durfte!

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