ZiS

Auch der Schulleiter hat Implantate

Schülerinnen der Johannes-Wagner-Schule haben Friedrich Erdmann-Barocka interviewt

Michelle Bochanov und Angelina Maier aus der Klasse R7 der Nürtinger Johannes-Wagner-Schule haben ihren Schulleiter Friedrich Erdmann-Barocka zu seinen Cochlea-Implantaten (CI) befragt:

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, hier an unsere Schule für Schüler mit Hörschädigung zu kommen?

Ich bin nach und nach ertaubt. Meine erste Stelle war an einem Gymnasium, dort kam ich aufgrund meiner Hörschädigung nicht mehr so recht mit so großen Klassen klar. Ich habe eine Alternative gesucht, in Heidelberg Hörgeschädigtenpädagogik studiert und kam dann hierher.

Wann haben Sie die CI bekommen?

2001.

Ist noch jemand von Ihrer Familie hörgeschädigt?

Nein.

Wenn Sie das Implantat in zehn Wörtern beschreiben müssten, was würden Sie sagen?

Eine Hörhilfe für Menschen, die ertaubt sind.

Wie viel Prozent hören Sie?

Ich kann es nicht genau sagen. In Ruhe 90 Prozent, wenn es lauter wird, wird es deutlich schlechter.

Ist es schwierig, alles zu verstehen?

Im Störschall, ja. Ich verstehe nicht immer alles richtig. Ich bemühe mich darum, dass ich in schwierigen Situationen das Richtige verstehe.

Was war der blödeste Spruch über Ihr CI?

Nichts, aber ein Freund hat früher, als ich noch kein CI hatte, mit mir wie mit einem Ausländer gesprochen, das hat mich verletzt.

Wie geht es Ihnen mit der Hörschädigung?

In vielen Sachen gut, ich bin zufrieden, mit allem, was ich machen kann und es gibt auch manchmal Punkte, wo ich auch traurig bin.

Können Sie gut Gebärdensprache?

Nein.

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