Licht der Hoffnung

Moving Shadows: Acht Schatten - hunderte Bilder

Licht der Hoffnung: „Die Mobilés“ haben mit der Schattentheater-Show „Moving Shadows“ die Festivalsaison fulminant beendet

Die Zuschauer in Frickenhausen kamen aus dem Staunen kaum heraus, wie aus den Schatten von acht Menschen eine Geschichte mit Elefant und Nashorn werden kann. Fotos: Holzwarth
Die VR Bank Hohenneuffen-Teck mit den Vorständen Bruno Foldenauer (Zweiter von links), Stefan Gerlach (Zweiter von rechts) und Thomas Krießler (ganz rechts) hat mit der Spende über 1500 Euro die Veranstaltung mit ermöglicht. Dafür dankten Christian Fritsche (links), Anneliese Lieb (Dritte von links) und Monika Krichenbauer vom Senner-Verlag.
Am Ende der fantastischen Show zeigten sich die acht Darsteller und Regisseur Harald Fuß (links) den Zuschauern auch einmal vor der Leinwand.

Ein schönerer Abschluss der 29. Saison des Festivals der Hoffnung ist kaum vorstellbar. Die vier Frauen und vier Männer der „Mobilés“ haben knapp zwei Stunden lang mit ihren Schatten hinter einer großen Leinwand 570 Zuschauer in der ausverkauften Festhalle im Erich-Scherer-Zentrum in Frickenhausen fasziniert und begeistert.

Es ist schwer zu beschreiben und zu glauben, was acht Menschen allein mit ihren Schatten für Bilder entstehen lassen und Geschichten erzählen können. Stets passend zur Musik sorgten die Schauspieler, Akrobaten und Tänzer auf der Bühne hinter einer riesigen Leinwand für Bilderwechsel im Sekundentakt. Gleich zu Beginn nahmen die „Mobilés“ die Zuschauer mit auf eine Weltreise. Da war der Hindu-Gott Vishnu ebenso zu sehen wie Buddha. Weiter ging es nach Australien. Zur Melodie der Fernsehserie „Skippy“ waren ein Känguru und ein Emu zu sehen, schon wenig später ein Strand mit Palmen, ein Ruderboot mit vier Ruderern, zwei Indianerzelte, ein aus den Schatten von drei Personen bestehendes Pferd und ein Marterpfahl. Ein Baum wird abgesägt und fällt um. Weiter geht es mit drei Schlittenhunden und einem Schlitten und dem Bau eines Schneemanns, ehe zwei Beduinen auf zwei Kamelen durch die Wüste reiten. Den ersten Szenenapplaus vom staunenden Publikum gibt es für den aus drei Personen geformten Elefanten. Aber die Künstler können mit ihren Schatten auch erstklassig den Sirtaki-Tanz vom Film „Alexis Sorbas“ umsetzen und formen sich in der Folge zu einer Moschee, zum Kreml, zum Londoner Big Ben mit beweglichen Uhrzeigern, zu Stonehenge oder der Kutsche von Queen Elisabeth II. mitsamt Pferd, zum Brandenburger Tor und zum Eiffelturm.

Die Schattenspezialisten zeigen auch viel Humor, wenn beispielsweise ein Mann mit einer Gießkanne eine Frau gießt und diese dadurch sehr schnell immer größer wird oder sich ein Flugzeug enttäuscht vom nicht in Betrieb genommenen Berliner Flughafen abwendet.

Bei „Moving Shadows“ wird zudem die Lebensgeschichte eines Menschen dargestellt. Nach Disco und Urlaub wird eine junge Frau schwanger und das Aufwachsen des Kindes wird in wunderschönen Bildern dargestellt – angefangen vom Kinderwagen über das krabbelnde Baby und den gemeinsamen Urlaub der Familie am Meer. Da wird dann auch mal gemeinsam im Auto gefahren, bei dem sich das Dach zum Cabrio öffnen lässt – alles mit den Schatten der Körper dargestellt. Es folgt das Aufwachsen mit Kindergarten, Schule und den Verwirrungen in der Pubertät. Der Heranwachsende kämpft schließlich vor der Leinwand mit seinem Schattenego.

Die Artisten, Tänzer und Pantomimen können indes auch die Welt des Kinos hervorragend ins rechte Licht rücken. Mit erstaunlicher Präzision gibt es einen weiteren Bilderreigen aus fließenden Körpern, die jeweils zur passenden Filmmusik „Casablanca“, „Der weiße Hai“, „Titanic“, „Das Leben des Brian“ („Always look on the bright side of life“), „Der Glöckner von Notre-Dame“, „Stayin’ alive“, „Star Wars“ und James Bond lebendig werden lassen.

Unter stürmischem Applaus zeigen sich am Ende erstmals alle acht Künstler im Rampenlicht vor der Leinwand. Zum Abschied formen sie hinter der Leinwand mit ihren Körpern noch die Worte „Danke - Fricken - hausen“.

Unter der Regie des Kölners Harald Fuß war „Moving Shadows“ ein ganz besonderer Abschluss einer herausragenden Festivalsaison mit viermal ausverkauften Hallen bei fünf Veranstaltungen. Für die sechs sozialen Projekte kann übrigens noch bis Ende März weitergespendet werden. Eine weitere Erhöhung des Spendenstands, der derzeit bei 124 152 Euro steht, ist also möglich. In ihrer Begrüßungsansprache hatte sich Redaktionsleiterin Anneliese Lieb bei allen bedankt, die zu dem tollen Zwischenergebnis beigetragen haben.

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