Leserbriefe

Nur die Interessen Bayerns im Sinn

Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Einer, der mit seinen Bundesgenossen im Kabinett eine Revolte gegen die Regierung anzettelte, um im Bayernland Stimmen zu retten, hat was von einem Rattenfänger, dem es um den Erhalt einer Machtstruktur geht, in der er selbst gefangen ist und dabei keine Mittelbegrenzung kennt, um Ziele zu erreichen.

Für einen Kanzler ist ein solcher Politiker eine Persona non grata. Indem er „Kreide frisst“, versucht Markus Söder seine gesamtpolitischen Obsessionen vergessen zu machen und seine Charakterfarbe ins sanftmütige Weiß-Blau zu drehen, um eine CSU-schwarze Greifhand bedeckt zu halten – wenigstens solange er noch nicht „gekrönt“ wurde.

Solange – und das gilt allen Bundesländern – ein „Stammesrassismus“ die Nation in föderaler Einigkeit spaltet, hat Deutschland, ganz zu schweigen von Europa, ein Kulissenhaus mit einem Portal in eine hintergründige Leere. Man macht davor etwas vor – wie es im Theater üblich ist, allerdings mit dem Unterschied: das Ensemble auf den Bretterbühnen kann nur dem gemeinsamen Erfolg verpflichtet sein.

Ebenfalls gemeinschaftsschädlich ist die Kumpanei zweier Parteien in der Regierung, wenn eine der Parteien nur ein einzelnes deutsches Land, nämlich Bayern, vertritt und damit höchst parteilich die Allgemeinverbindlichkeit einer Regierung unterlaufen lässt – die Neutralität. Die CDU/CSU ist eine Partei, die es so nicht geben kann, nicht geben darf – als Regierungspartei.

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