Leserbriefe

Bekenntnis und Kirchenaustritt

Dietmar Parchow, Unterensingen. Zum Artikel „Kirchenaustritte auch in Nürtingen hoch“ vom 6. Juli. In diesem Artikel sagt Dekan Michael Waldmann vom Evangelischen Kirchenbezirk Nürtingen unter anderem: „Die Kirche ist bei Weitem nicht so konservativ, wie viele denken.“

Meine Frage dazu: Wieso steht dann im Evangelischen Gesangbuch immer noch das Augsburger Bekenntnis von 1530? Im Artikel 16 unter der Überschrift „Von der Polizei (Staatsordnung) und dem weltlichen Regiment“ hält dieses Bekenntnis bis auf den heutigen Tag fest, „dass Christen ohne Sünde Übeltäter mit dem Schwert bestrafen, rechtmäßig Kriege führen und in ihnen mitstreiten können . . . Hiermit werden die verdammt, die lehren, dass das oben Angezeigte unchristlich sei“ (Evangelisches Gesangbuch Seite 1499).

Damit werden heute weiterhin alle diejenigen verdammt, die im Sinne des Ökumenischen Rates der Kirchen versuchen, ein klares Zeugnis abzulegen von Frieden, Versöhnung und Gewaltlosigkeit. Kann sich Herr Dekan Waldmann vorstellen, das dies auch ein Grund für einen Kirchenaustritt sein kann?

Im Rahmen der Nürtinger Friedenswochen 2020 kann man erfahren, wie es Pfarrer Rainer Schmid mit der Evangelischen Landeskirche ergeht, weil er sich gegen die Rüstungsproduktion, die Verbindung von Kirche und Militär und gegen Atomwaffen engagiert.

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