Wanderung durch Mordor und Besuch von Hobbiton

Strand, Sonne und Meer; man ist in kurzen Hosen und T-Shirt unterwegs und ohne Sonnencreme stellt sich in kürzester Zeit ein Sonnenbrand ein. Juli oder August am Mittelmeer würden die meisten Menschen jetzt sagen. Doch etwas passt nicht – im Supermarkt läuft Michael Bublé und singt „Let it snow“. Solche Verhältnisse gibt es nur am anderen Ende der Welt. Seit etwas mehr als zwei Monaten bin ich nun schon in Neuseeland und reise mit einem Freund in unserem gemeinsam gekauften Auto durch das Land der Kiwis. Nach dem Abi haben wir unser Taschengeld aufgebessert und unsere Rucksäcke gepackt. Neuseeland, das Land in dem „Herr der Ringe“ gefilmt wurde, ist nicht umsonst für seine Natur berühmt. Ich war an unzähligen Stränden und habe gefühlt Hunderte Wasserfälle gesehen, der coolste war mit Sicherheit ein etwas kleinerer, an dem man etwa fünf Meter ins Wasser springen konnte. Bei Temperaturen um 30 Grad war das eine willkommene Abkühlung. Für „Herr der Ringe“-Fans ist Neuseeland natürlich super, so bin ich schon durch Mordor gewandert, als ich mit Freunden, die ich hier in Neuseeland kennengelernt habe, das Tongariro Alpine Crossing gemacht habe. Dabei wandert man über eine Vulkanlandschaft und kann sich super vorstellen, wie dort die Filme entstanden sind. Und natürlich darf auch ein Besuch des Hobbiton-Filmsets nicht fehlen. In Weihnachtsstimmung zu kommen ist schwer, es fehlt Schnee mit Feuer im Ofen, Plätzchenbacken und Weihnachtsbaumschmücken mit der Familie. Ein Weihnachtsbaum in der Fußgängerzone bei 30 Grad und Sonnenschein ist einfach komisch. Auf die Gemeinschaft mit meiner Familie muss ich zu meiner großen Freude nicht verzichten, die kommt über die Weihnachtsferien zu Besuch. So ist an Weihnachten wenigstens etwas wie zu Hause. Wenn ich schon nicht mit meinen Freunden auf den Weihnachtsmarkt gehen und mit der ganzen Familie feiern kann, habe ich wenigstens meine Eltern und meine Schwester bei mir. Ich freue mich schon auf die Schokolade, die ich bekommen werde. Die habe ich sehr früh schon zu Hause „bestellt“. Ich muss sagen, dass Sonne und Strand auch mal eine schöne Abwechslung zu den dunklen und kalten deutschen Wintertagen sind und kann nur noch sagen: Best wishes and merry (white) Christmas!

Janik Rehkugler