Weihnachtsgrüße

Nun naht schon das zweite große Fest

Adrian Wohlhaupter verbringt ein Auslandsjahr in Texas – Thanksgiving hat in den USA eine große Bedeutung

Adrian Wohlhaupter ist begeistert, ein Land, seine Kultur und die Menschen über einen langen Zeitraum kennenzulernen.

Am 14. September habe ich Deutschland von Stuttgart aus verlassen und verbringe seitdem mein Auslandsjahr in den USA. Seit Monaten habe ich auf den Tag hingefiebert. Ich wusste nämlich bis kurz vor meiner Abreise nicht, in welchen Bundesstaat mich meine Reise führen würde. Leider kam dann auch noch der Hurrikan Irma dazwischen, der meine Abreise nochmals um ein paar Wochen verzögerte. Nun lebe ich hier mit meinen Gasteltern und meinem Gastbruder im sonnigen Texas, genauer gesagt in der Nähe der Großstadt Dallas.

Dort besuche ich eine öffentliche High School, die ein paar Nummern größer ist als das MPG in Nürtingen. Ehrlich gesagt, hat es ein paar Tage gedauert, bis ich mich zurechtgefunden habe.

Seit ich meine Familie und Freunde in Deutschland verlassen habe, sind schon knapp drei Monate vergangen und manchmal stellt sich die Frage, ob ich es bereue. Ich kann nur sagen, dass ich eine sehr gute Entscheidung getroffen habe. Es ist ein einmaliges Erlebnis, schon in jungen Jahren ein Jahr im Ausland zu verbringen. Ganz egal in welchem Land – ich kann es jedem empfehlen, der diese Möglichkeit hat, um ein Land und die Kultur über einen so langen Zeitraum kennenzulernen und so viel Neues zu erleben, wie ich es tat und in den kommenden sieben Monaten noch tun werde.

Bei mir ist es jetzt Ende November und ich habe eines der größten Feste hinter mir: Thanksgiving. In meinen Thanksgiving-Ferien machte ich einen kleinen Roadtrip mit meinen Gasteltern durch Texas. Ich besuchte die wunderschöne Hauptstadt Austin und verbrachte zwei tolle Tage auf South Padre Island an der Grenze zu Mexiko. Abschließend besuchten wir einen Teil meiner Gastfamilie in Houston und verbrachten Thanksgiving dort. In Deutschland sind Weihnachten und Ostern die wichtigsten Feste, doch in Amerika hat Thanksgiving eine weitaus größere Bedeutung. Wir hatten ein typisches Thanksgiving: Die Familie fand sich zusammen, wir hatten einen großen Truthahn mit allerlei Beilagen und schauten Football. Im Großen und Ganzen haben sich die langen Fahrten gelohnt und ich hatte eine wundervolle Woche.

Noch in den Ferien, am vergangenen Sonntag war ich das erste Mal bei einem NBA-Spiel: Dallas Mavericks gegen Oklahoma City Thunder. Ein beeindruckendes Spektakel, das mich wahnsinnig fasziniert hat. Zwei Tage später habe ich dann meinen 16. Geburtstag hier gefeiert. Ich war schon etwas traurig, dass ich das erste Mal ohne meine Familie feiern musste, auch wenn mich meine Gastfamilie in ein deutsches Restaurant ausgeführt hat. Aber das gehört eben dazu.

Das nächste große Fest ist dann schon Weihnachten. Das ist auch der eigentliche Grund, warum ich an die Heimat schreibe. Unsere Familie freut sich wie jedes Jahr über die Sonderbeilage in der Nürtinger Zeitung mit den tollen Berichten aus aller Welt. In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest aus den USA, ganz speziell meiner Familie und meinen Freunden, die ich sehr vermisse. Doch bald sehen wir uns wieder: Die Zeit vergeht nämlich wie im Flug, denn es sind nur noch knapp sieben Monate, bis mein Auslandsjahr zu Ende ist.

Viele Grüße aus Richardson

Adrian Wohlhaupter

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