Weihnachtsgrüße

In Disneyland weihnachtlich verzaubern lassen

Theresa Stark genießt es jeden Tag aufs Neue wieder, unbekannte Dinge und Orte in Paris zu entdecken – Beim weihnachtlichen Familienbacktag entstanden typische „Gutsle“

Theresa Stark ist glücklich als Au-pair in Paris. Selbst in den Urlaub – hier in Béziers – ging sie mit ihrer Gastfamilie.

Paris? Die Stadt der Liebe! Genau hier bin ich nun schon seit mittlerweile über zwei Monaten als Au-pair. Die Zeit ist wie im Fluge vergangen und nun steht Weihnachten schon fast vor der Tür; ich kann es kaum glauben! Ich fühle mich rundum wohl, was vor allem daran liegt, dass ich eine wirklich liebe Gastfamilie habe, die ich schon sehr ins Herz geschlossen habe.

Es macht mir großen Spaß, meine Zeit mit den Kindern Mia (vier Jahre) und Oliver (acht Jahre) zu verbringen. Besonders freut es mich mit ihnen zu malen, Bücher auf Französisch und Englisch vorzulesen oder gemeinsam mit ihnen zu kochen oder zu backen! Da die Kinder jedoch meistens relativ lange Schule haben und auch sonst noch zusätzliche Aktivitäten wie Sport und Musikunterricht haben, wohin ich sie begleite, kommen wir oft erst abends nach Hause.

Gerade dann ist es aber immer besonders schön, gemeinsam zu Abend zu essen und sich in Ruhe über alles Mögliche auszutauschen. Vom ersten Tag an wurde ich hier herzlich aufgenommen und in die Familie integriert. Darum kann ich den nächsten Sonntag auch kaum erwarten, da wir einen weihnachtlichen Familienbacktag machen werden! Typische „Gutsle“ wie Vanillekipferl, Nussecken und Ausstecherle dürfen da natürlich nicht fehlen, genauso wie Schokocrossies und ein Stollen. Ich bin gespannt, wie die Rezepte bei meiner englisch (Gastvater)-amerikanischen (Gastmutter) Familie ankommen und ob sie es genauso mag wie die Gerichte, die ich immer an „meinem Kochmontag“ mache. So liebevoll selbstgemachte Plätzchen wie in Deutschland habe ich hier bisher noch nicht entdeckt, jedoch war ich sehr enttäuscht, als ich über Lebkuchen, Weihnachtsmänner, Stollen und den sowieso ganzjährig konsumierten Spekulatius im örtlichen Lidl gestolpert bin. Genau diese Dinge hat mir meine Schwester, die Ende Oktober zu Besuch war, extra aus dem Schwabenländle mitgebracht. Ursprünglich um die Kinder zum Nikolaus mit den „unbekannten“ deutschen Weihnachtsnaschereien zu überraschen. Nun bin ich mir dessen aber leider nicht mehr so sicher. Wenn ich gerade nicht „arbeite“ oder in der Sprachschule bin, findet man mich häufig zusammen mit anderen Au-pairs in und um Paris herum. Die typischen Touristenattraktionen wie Louvre, Arc de Triomphe, den Eiffelturm, das Schloss Versailles und die Champs-Élysées hat man schon relativ schnell in den ersten Wochen gesehen. Da die Stadt aber einfach so enorm riesig ist, gibt es jeden Tag aufs Neue wieder unbekannte Dinge und Orte zu sehen und es wird einem hier wirklich nie langweilig.

So langsam kann man hier auch ahnen, dass die Adventszeit beginnt; jedoch ist alles ganz anders als in Deutschland. Die vielversprechend angekündigten Weihnachtsmärkte haben unter uns Au-pairs viel Vorfreude geweckt; jedoch wurden wir dann doch ein wenig enttäuscht! Vergeblich sucht man nach selbstgemachten Dingen wie Kerzen, Weihnachtsgestecke, Strickwaren, Marmeladen, Gebäck, Punsch und jeglichem Gebasteltem, anstatt dessen erwarten einen hier nur herkömmliche Dinge wie Schals, Schmuck oder Fastfood-Essensstände. Wären da nicht die paar Weihnachtsdekorationen und Lichter um die Weihnachtsstände herum, würde man nie auf die Idee kommen, sich wahrhaftig auf einem Adventsmarkt zu befinden. Ein wenig eingestimmt auf Weihnachten wurde ich jedoch trotzdem! Vor drei Wochen bin ich zusammen mit einem anderen Au-pair ins Disneyland gefahren – für einen Parisaufenthalt ja eigentlich ein Muss. Das nasskalte Wetter hat uns nicht abgeschreckt, frühmorgens loszufahren um den Tag voll auszunutzen. Dort angekommen wurden wir komplett in eine andere Welt gezaubert: märchenhafte Sträßchen, ein riesiges rosafarbenes Rapunzelschloss, überall Disneyfiguren, Dekorationen und liebevolle Details an jedem erdenklichen Fleck – und das Beste an allem: Es war der erste Tag der Weihnachtssaison! Das heißt, wir konnten einen gigantischen Weihnachtsbaum bewundern, wurden den ganzen Tag mit Weihnachtsliedern beglückt, konnten durch die festlich geschmückten Läden bummeln und es gab sogar stündlich einen extra Disney-Weihnachtsumzug! Beim Bewundern dieses Umzuges hätte ich sogar fast geglaubt, den ersten Schnee in Paris zu erleben! Kunstschnee kann eben auch erstaunlich echt aussehen, aber das wäre ja auch zu schön gewesen! Laut meinen Gasteltern wird sich dieser Wunsch nach einer weißen Adventszeit wahrscheinlich auch leider nicht erfüllen, da es in Paris quasi nie schneit. Jedoch werde ich über Weihnachten nach Hause ins schöne Frickenhausen fahren, weshalb ich immer noch Hoffnung auf ein wenig Schnee im kühleren Deutschland habe. Ich genieße meine Au-pair-Zeit hier sehr, aber ich freue mich auch schon meine Familie und Freunde bald wiederzusehen!Die restliche Zeit danach in Paris wird vermutlich viel zu schnell zu Ende gehen und ich kann jetzt schon sagen, dass es ein wirklich trauriger Abschied wird, da ich meine Gastfamilie und vor allem die beiden Kinder sehr liebgewonnen habe! Ich wünsche euch allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest; besonders meiner Familie und meinen Freunden.

Liebe Grüße sendet euch

Theresa Stark

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