Weihnachtsgrüße

„Ich hoffe, dass es an Weihnachten schneit“

Luisa Daut freut sich in Indianapolis auf ihr erstes amerikanisches Fest

Heute sind es genau fünf Monate, seitdem ich in Indianapolis/Indiana gelandet bin. Ich habe mich Anfang dieses Jahres entschieden, als Exchange Student ein Semester auf einer amerikanischen Highschool zu verbringen. Das war schon länger ein großer Traum von mir, und ich bin so froh, dass er wahr geworden ist.

Mir gefällt es hier so gut, dass ich mich sogar entschieden habe, meine fünf Monate zu zehn Monaten zu verlängern. Das heißt ich werde im Juni 2017 wieder im Lande sein.

Ich habe schon so viel über Amerika, die Kultur hier, die Menschen dort und auch über mich selbst gelernt. Mit meiner Gastfamilie verstehe ich mich sehr gut, natürlich gibt es mal kleine Auseinandersetzungen, aber das gehört eben zum Familiensein dazu. Mein erstes amerikanisches Weihnachten werde ich übrigens bei einer anderen Gastfamilie verbringen, da meine erste Gastfamilie mich nicht das zweite Semester hosten kann. Ich werde zu meiner neuen Gastfamilie, einer guten Freundin von mir, voraussichtlich am 17. Dezember ziehen, da das das offizielle Ende des ersten Semesters ist und damit ich mich ein wenig einleben kann vor Weihnachten.

Anfang Oktober war ich mit meiner Gastfamilie in Chicago, um eine der Töchter meiner Gasteltern zu besuchen. Wir haben sehr viel von der Stadt gesehen, wie den „Willi’s Tower’’, und ich habe natürlich auch die berühmte Pizza dort probieren dürfen. Auf dem Bild bin ich vor „The Bean’’ zu sehen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was alles noch auf mich zukommen wird. Außer mir sind noch sieben andere Exchange Students in meiner Gegend und vier davon gehen auf die gleiche Schule wie ich. Mit den anderen Exchange Students hier verstehe ich mich super, und wir sind alle gute Freunde. Es ist verrückt, weil wir alle verteilt auf der ganzen Welt wohnten, aber uns alle hier kennengelernt haben.

Wir haben jeden Monat ein Treffen mit unserer „Local Coordinatorin“, mal haben wir eine Poolparty, oder wir waren eine kleine „Amish City“ besuchen. Als ich am ersten November im Walmart war, einer großen Einkaufskette, konnte man schon Weihnachtsdeko kaufen. Das war schon ein bisschen verrückt, weil ich noch voll in Halloween-Stimmung war und es plötzlich überall Weihnachtssachen gab.

Die Weihnachtszeit ist eine meiner liebsten Zeiten im Jahr, und sie in einer komplett anderen Kultur mit einer anderen Familie zu erleben, ist echt eine tolle Erfahrung. Man kommt hier richtig in Weihnachtsstimmung, weil in jedem Store Weihnachtsmusik gespielt wird. Und ich habe natürlich auch einen „Ugly Christmas Sweater“, wie es hier in Amerika so üblich ist. Das sind einfach Sweater zum Beispiel in Giftgrün oder Rot mit Rentieren oder dem Weihnachtsmann darauf. Manche haben sogar Lichterketten eingenäht, was echt witzig aussieht.

Außerdem gibt es keine Lebkuchen oder Spekulatius, wie man es aus Deutschland kennt. Dafür hat es zum Beispiel spezielle Christmas Editions von bekannten Süßigkeiten.

Aber zum Glück hat meine Familie aus Deutschland meiner Gastfamilie eine kleine Kostprobe mit Zimtsternen, Lebkuchen und Stollen geschickt. Ich hoffe, dass es an Weihnachten schneit, weil viel Schnee für diesen Winter angesagt ist. Der meiste Schnee kommt jedoch im Januar/Februar. Da schneit es manchmal so stark, dass wir „schneefrei“ bekommen für mehrere Tage und dann nicht in die Schule müssen. Ich bin sehr gespannt auf mein erstes amerikanisches Weihnachten. Es ist schon komisch, Weihnachten ganz weit entfernt von Deutschland zu verbringen, aber es ist auf jeden Fall die Erfahrung wert. Obwohl ich natürlich meine Lieben in Deutschland vermisse und ich ihnen gerne die Geschenke persönlich überreichen würde, und nicht über den Postboten.

Übrigens werden in vielen amerikanischen Familien die Geschenke erst am 25. Dezember ausgepackt. Wann die Geschenke schlussendlich ausgepackt werden, hängt aber von der jeweiligen Familie ab.

Merry Christmas nach Deutschland, liebe Grüße und ein gutes neues Jahr

Eure Luisa Daut

Zur Startseite