Weihnachtsgrüße

Feiern mit Familie – nur nicht mit der eigenen

Anica Wulf und Vreni Pfeiffer verbringen Weihnachten in Neuseeland inmitten ihrer Gastfamilie

Erst Singapur, jetzt Neuseeland, dann Australien und Indonesien: Vreni Pfeiffer (links) und Anica Wulf lernen die Welt kennen.

Mit dem Rucksack auf dem Rücken, den Flugtickets in der Hand und dem gemeinsamen Ziel, das andere Ende der Welt zu bereisen, startete unsere Reise Anfang November vom Frankfurter Flughafen aus Richtung Singapur.

Fünf Tage verbrachten wir dort in einer bunt gemischten Studenten-WG, zusammengewürfelt aus einem Inder, einer Chinesin, einem australischen Pärchen, einem Deutschen, einer Polin und einem Indonesier. Mittendrin wir – zwei Mädels, die gerade ihr Abitur hinter sich gebracht haben und die Welt entdecken wollen.

Dank der Tipps unserer Mitbewohner erlebten wir in der kurzen Zeit unseres Zwischenstopps fast alles, was Singapur zu bieten hat. Nicht nur die Wanderung durch das MacRitchie-Reservoir mit frei lebenden Affen inmitten einer Großstadt, Sentosa Beach oder die Lightshow am Marina Bay Sands, auch die Rooftopparty im 61. Stock mit Blick über ganz Singapur, zu der uns unsere WG einlud, beeindruckte uns. Mit tollen Eindrücken und Erfahrungen im Gepäck führte uns unsere Reise weiter nach Neuseeland.

Am 15. November landeten wir zunächst in Auckland. Ohne große Lust, in diesem Großstadtdschungel unterzugehen, schauten wir uns zügig nach einem Auto um. Schon zwei Tage später gehörte uns ein goldener Honda Odyssee, der für die nächsten zwei Monate unser Zuhause sein wird. Mit nicht ganz so luxuriöser Ausstattung wie die Autos manch anderer Backpacker, um genau zu sein nicht mehr als einem Holzbrett über den Rücksitzen und den letzten Tropfen Benzin, starteten wir unseren Roadtrip durch Neuseeland. Da unser Kreditkartenlimit durch den Autokauf erreicht war, konnten wir uns vorerst nichts mehr leisten. Wir mussten die ersten zwei Nächte ohne Matratze auf dem Holzbrett verbringen und uns von dem Rest Bargeld, das wir noch besaßen, mit Essen versorgen.

Mittlerweile sind wir seit zwei Wochen im Norden von Neuseeland unterwegs. Auf dem Highway entlang halten wir, wo es uns gefällt, ohne dabei ein festes Ziel im Auge zu haben. Mit vollständiger Ausstattung ernähren wir uns mittlerweile auch nicht mehr nur von Toast mit Marmelade und Käse, sondern bringen sogar schon einen frisch gefangenen Fisch zum Braten.

Anfang Dezember werden wir zum ersten Mal arbeiten und dabei eine kleine Familie auf deren Farm unterstützen. Die Zeit über Weihnachten werden wir ebenfalls in einer solchen Hostfamilie verbringen und somit ganz traditionell mit Familie, nur eben nicht mit unserer eigenen, feiern.

Dass das gar nicht mehr lange hin ist, merkt bisher keiner von uns beiden. Zwar wurde der erste Advent gebührend mit einem Feuerwerk in Auckland eröffnet, jedoch fällt einem ansonsten nicht viel daran auf, dass bald Weihnachten ist. Momentan ist es hier so gut wie Sommer und wir vermissen den Schnee und das Skifahren schon ein bisschen.

Nichtsdestotrotz freuen wir uns riesig auf ein typisch neuseeländisches Weihnachtsfest in unserer Gastfamilie während der wärmsten Jahreszeit, bevor es im Februar weiter nach Australien und Indonesien geht.

Wir wünschen unseren Familien, unseren Freunden und natürlich allen anderen frohe Weihnachten und schöne Feiertage! Wir vermissen euch.

Bis bald!

Anica Wulf und Vreni Pfeiffer

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