Weihnachtsgrüße

Die Geschenke gibt es in den Sommerferien

Moritz Völter entdeckt in Neuseeland zunehmend mehr Weihnachtszeichen

In Neuseeland gibt es für Moritz Völter viel zu entdecken – nicht nur was die Unterschiede beim Feiern des Weihnachtsfestes angeht.

Ich bin gerade für ein halbes Jahr in Neuseeland. Genauer gesagt in Kerikeri, das ist ganz im Norden der Nordinsel Neuseelands. Kerikeri ist ein für Neuseeland normal großes Dorf mit stattlichen 6000 Einwohnern.

Während in Deutschland der Winter immer näher rückt und die Tage immer kürzer und kälter werden, wird es hier immer heißer und heißer. Ohne Wind wäre es hier schon fast nicht mehr auszuhalten. Die vielen Palmen direkt an der Hauptstraße und das Meer mit seinen verlassenen Sandstränden nicht weit entfernt verstärken das Gefühl, in einem traumhaften Sommerurlaub zu sein, umso mehr. Da ist es kein Wunder, dass die Kiwis (Neuseeländer) nicht wie in Deutschland schon früh im November fleißig am Plätzchenbacken sind. Wer will denn schon in den Sommerferien Plätzchen backen?

Das erste Weihnachtszeichen, das ich Ende November dann doch gesehen habe, war ein Nikolaus, der auf dem Schild einer großen Einkaufskette befestigt war. Zu dem Zeitpunkt wurde mir klar, dass es schon Ende November war und ich noch kein einziges Mal über Weihnachten nachgedacht hatte.

Anfang Dezember startet dann, wie gewöhnlich, der Adventskalender, doch man wartet vergeblich auf selbstgebackene Weihnachtsplätzchen oder den Nikolaus am 6. Dezember. Aber die Zeit bis zum 25. Dezember – die Kinder kriegen die Geschenke hier am Morgen des ersten Weihnachtstags von Santa Claus – wird durch Grillen und sämtliche Wassersportarten überbrückt.

Anfang Dezember starten hier nämlich die Sommerferien, dadurch ergibt sich viel Zeit für solcherlei Dinge. Auch die Zeit zum Dekorieren des Weihnachtsbaums können sie sich sparen, denn in Neuseeland ist der Pohutukawa-Baum der Weihnachtsbaum. Das sind riesige Bäume und speziell im Sommer, zur Weihnachtszeit, haben sie rote Blüten, was Schmücken völlig überflüssig macht. Sie wachsen sehr häufig an Stränden, wodurch sehr viele Neuseeländer Weihnachten einfach am Strand feiern. Diese Bäume sind allerdings viel zu groß, um sie sich ins Haus zu stellen, weswegen die meisten Familien dann doch noch einen Plastik-Tannenbaum haben. Aber der Hauptunterschied zu Weihnachten in Deutschland ist und bleibt dann doch das Wetter.

Ich wünsche euch allen auf der anderen Seite der Erde frohe und wunderschöne Weihnachten

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