Weihnachtsgrüße

Auf dem Schulgang ertönt „Last christmas“

Kristin Müller erlebt eine wunderbare „christmas season“ bei ihrer Gastfamilie in Chicago

Kristin Müller (Zweite von links) und ihre Gastfamilie

Weihnachten fängt hier ein kleines bisschen früher an als in Deutschland. Nachdem sich alle wieder vom Essrausch der „Thanksgiving week“ erholt hatten, ging es bei uns gleich weiter. Am Freitag danach stand schon der Baum und alle halfen kräftig beim Dekorieren. Wir überhäuften den Weihnachtsbaum mit Ornamenten, Kugeln und Lichterketten und schauten Weihnachtsfilme. Man bedenke, wir hatten noch nicht einmal Dezember, deswegen nennen die Amerikaner diese Zeit eher „Christmas Season“. In den nächsten Tagen widmeten wir uns nur der Außendekoration. Wir schmückten die Bäume in unserem Garten mit Lichterketten und Kugeln, sodass auch der Letzte mitbekommt, dass „bald“ Weihnachten ist. In der gesamten Nachbarschaft waren auch alle schon vorbereitet auf Weihnachten. Ornamente, Lichterketten . . . – einfach alles, was als Weihnachtsdekoration durchgeht. Ich persönlich genieße es sehr, diese Zeit mit meiner Gastfamilie zu verbringen. Gemeinsam Plätzchen backen und auf der Couch zusammengekuschelt Weihnachtsfilme schauen gehört da natürlich auch dazu. Das sind die Momente, in denen man sich noch einmal mehr als echter Teil der Familie fühlt. Plätzchen sind in meiner Familie sowieso ziemlich beliebt und so kam es, dass meine Gastgeschwister, meine Gastmutter und ich schon Anfang Dezember über 120 Plätzchen gebacken haben. Aber meine Lieblingsplätzchen aus Deutschland dürfen dabei trotzdem nicht fehlen. Ein Weihnachten ohne Vanillekipferl kann ich mir kaum vorstellen und deswegen stehen bei uns diese auch noch auf dem Plan.

Um es zusammenzufassen, Weihnachten ist hier eigentlich so wie zu Hause. Adventskalender, Weihnachtsbaum, Plätzchen und natürlich „Last Christmas“ von Wham rauf und runter im Radio. Einfach jeder ist im Weihnachtsfieber. Sogar in der Schule wird Weihnachtsmusik auf den Gängen gespielt. So kann es schon einmal sein, dass man zu einem Weihnachtssong von Michael Bublé oder einem alten Klassiker zur nächsten Stunde tanzt. Lehrer dekorieren ihre Klassenzimmer und der ein oder andere stellt sogar einen kleinen Plastikbaum auf. Einfach jeder ist gut drauf.

Einen kleinen Unterschied gibt es aber dann doch. Während wir in Deutschland Weihnachten groß am 24. Dezember feiern, ist dieser Tag in den USA eher bekannt als „Christmas Eve“ und nicht der Hauptfeiertag. Weihnachten in diesem Sinne findet erst am 25. Dezember statt und das ist auch der Tag, an dem man endlich die Geschenke öffnen darf. Auch ist hier alles ein bisschen extravaganter, aber dafür lieben wir die Amerikaner ja so sehr. Natürlich vermisse ich gerade in der „Zeit der Liebe“ meine Familie in Deutschland sehr, aber ich freue mich auch schon total Weihnachten mit meiner „second family“ zu verbringen.

Merry christmas everyone and a happy new year!

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