Licht der Hoffnung

Völlig losgelöst, völlig schwerelos

Die H-Rocks ließen im Schlachthofbräu für die Weihnachtsaktion unserer Zeitung eine Party vom Feinsten steigen

Eine super Stimmung herrschte am Freitag bei der Party mit den H-Rocks im Nürtinger Schlachthofbräu.

26 Jahre gibt es nun unsere Aktion „Licht der Hoffnung“. Eine lange Zeit. Und dennoch gibt es immer wieder Dinge, die es zuvor nicht gegeben hat. Wie zum Beispiel die Party mit den H-Rocks am Freitag im Schlachthofbräu.

NÜRTINGEN (jg). Die Band hatte von sich aus die Initiative ergriffen – und sie brachte eine ganz neue Farbe in die bunte „Licht“-Palette. Und zwar eine, die hell strahlte. – Und dieses Strahlen leuchtete auch in und aus den Fans dieser Truppe, die sich auf Cover-Versionen von Hits aus den Achtzigern spezialisiert hat. Aber doch weit mehr abliefert als nur Cover-Versionen.

Sänger und Gitarrist Julian Zeidler (früher „Nulltarif“) sowie seine Mitstreiter Martin Rueß (Gitarre), Daniel Kubica (Bass) und Rainer Banik (Schlagzeug) kennen keine Gnade und lassen es vom ersten Moment an krachen. Und spätestens beim dritten Song haben sie ihr Publikum voll im Griff: Bei Michael Jacksons „Billie Jean“ kocht der Saal.

Und auch die Fans müssen viel geben: Bis kurz vor Mitternacht gab’s nur eine einzige Pause. Aber wenn man so in Stimmung ist wie am Freitag, dann ficht einen nicht an, dass es nur wenige Momente zum Durchschnaufen gibt: Lionel Richies Gelassenheits-Hymne „Easy“ etwa. Oder „Losing my Religion“ von R.E.M.

Ansonsten ist man hart gefordert, muss auch H(igh)-Speed abliefern – aber die H-Rocks spielen so grandios, dass man der H-Blockx’ (ein feiner, aber nur kleiner Unterschied) „Ring of fire“ oder das „Be my little Rock ’n’ Roll Queen“ der Subways ebenso locker mitgehen wie mittanzen kann.

Martin Rueß, Rainer Banik, Julian Zeidler sowie Daniel Kubica (von links) heizten ihren Fans kräftig ein. Fotos: jg (4), Hänssler (1)

Je später der Abend, desto besser die Stimmung – zumal dann ja auch die Kult-Songs zum lustvollen Mitgrölen kommen, egal wie heiser man schon ist. Denn immer wieder sind es die alten Lieder, die sich anfühlen, als würde die Zeit stillstehen. Wie bei den Toten Hosen halt.

Und dann ist man so wie einst der Major Tom. Völlig losgelöst. Völlig schwerelos. Auch wenn der Countdown in Richtung Alter laufen mag: Das spielt an Abenden wie diesen nicht die geringste Rolle.

Da fragt dann keiner (wie einst The Clash) „Should i stay or should i go?“. Alle entscheiden sich für Ersteres. Und jubeln ihrer Band zu, die zu Recht zu den Stars jeder Musiknacht zählen können. Und jetzt das Licht der Hoffnung heller strahlen ließen. In alter Frische. Oder in ewiger Jugend.

Wie man es halt sehen will.

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