Licht der Hoffnung

Schwarz und Weiß, Mann und Frau

Licht der Hoffnung: Udo Zepezauer über das Kabarett-Programm „Lebenslang“ und die Irrungen und Wirrungen der Liebe

Eine „Paarodie“ gibt es am Sonntag, 9. November, um 18 Uhr zum Start unserer Aktion „Licht der Hoffnung“ im Dorfgemeinschaftshaus in Bempflingen. Das Beziehungs-Kabarett trägt den Titel „Lebenslang“. Doch worum geht es da eigentlich? Darüber unterhielten wir uns mit Udo Zepezauer, der gemeinsam mit Mirjam Woggon Irrungen und Wirrungen der Liebe beleuchtet.

„Lebenslang“ – das ist das Schlimmste, das einem in Deutschland vor Gericht passieren kann. Sind Beziehungen denn wirklich so schlimm?

Diese Assoziation war natürlich beabsichtigt: dass es schlimm werden kann. Diese Doppeldeutigkeit steckt schon dahinter. Auch die Gefängnissituation schwingt irgendwie mit. Und selbstverständlich behandeln wir auch die Situation, dass es mal nicht so gut läuft. Die Idee, dass wir sowohl das Paar spielen als auch die Therapeuten, die die beiden betreuen, deutet ja schon darauf hin, dass es Probleme gibt.

Von der großen Liebe träumen ja fast alle. Früher oder später stoßen diese Träume aber an die Grenzen der Wirklichkeit. Muss das so sein?

Nein. Das muss gar nicht so sein. Es ist halt bei uns so thematisiert, dass es Probleme gibt. Aber das ist nicht zwingend.

Euer Programm handelt ja auch von Gegensätzen. Kann es einen größeren Gegensatz geben als den zwischen Frau und Mann?

Nein. Absolut nicht. Deswegen gibt es ja so viele Comedy-Programme zu dem Thema – weil der Gegensatz so groß und dieses Kommunikationsproblem zwischen Mann und Frau so schön auszuschlachten ist: Wenn Mann zum Beispiel „weiß“ sagt und Frau „schwarz“ versteht. Oder umgekehrt. In der Kommunikation lässt die Frau im Subtext zudem immer mitschwingen „Versteh, wie ich mich fühle!“, während das beim Mann heißt „Versteh meine Argumente!“. Das ist ein unglaublich fruchtbarer Nährboden für Missverständnisse.

Gegensatz 2: Schwabe und Nicht-Schwäbin. Kann das überhaupt gutgehen?

Es kann gutgehen, braucht aber viel Toleranz. Das mein’ ich natürlich mit einem Augenzwinkern.

Ziehen sich Gegensätze wirklich an?

Ich glaube nicht. Das ist jetzt aber meine ganz private Meinung. Ich denke, man muss irgendwo eine Ebene haben, auf der man einen gemeinsamen Stand hat und den anderen versteht. Denn bei zu viel Gegensätzlichkeit braucht es zu viel Kommunikation, um Missverständnisse auszuräumen. Daher: Irgendwo muss ein Gleichklang da sein.

Musik gibt es ja auch an diesem Abend. Mit der soll ja angeblich alles besser gehen. Auch in einer Beziehung?

Ja. Bei der Musik sag ich immer den schönen Satz: „Das Gefühl wird so groß, dass ich in ein Lied ausbrechen muss.“

Ihre Wurzeln sind ja nicht zuletzt beim Tübinger Theatersport, einem der bundesweit bekanntesten Improvisationstheater. Wird in Bempflingen eigentlich auch improvisiert?

So ist es. Es gibt quasi zwei „Theatersport-Übungen“. Drei Impro-Spiele, in denen die Interaktion mit dem Publikum stattfindet, in denen wir Themen abfragen, nachhaken. Und so weiter. Aber es muss niemand mitspielen. Also: keine Angst!

Zum Schluss noch mal das Stichwort Theatersport. Was ist denn eine Beziehung – mehr Theater oder mehr Sport?

Mehr Theater.

Karten gibt es im Vorverkauf im Stadtbüro unserer Zeitung am Nürtinger Obertor 15, Telefon (0 70 22) 94 64-1 50, E-Mail nz-vorverkauf@ntz.de, sowie an der Abendkasse.

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